Strukkamp Huk, Fehmarn Mai 2015

Strukkamp Huk, Fehmarn, 1. Tag.

Ich mache früh Feierabend und komme trotz GDL-Streik einigermaßen pünktlich zu Hause an. Heike und Peter haben uns wieder angeboten unser Auto stehen zu lassen und mit ihnen zu fahren. Super nett!
Als ich nach Hause komme, bin ich vom Anblick der Taschen und Tüten, die abfahrbereit im Flur stehen ziemlich erschlagen. Ob Heike und Peter noch die Packgewohnheiten unserer Familie im Kopf hatten, als sie uns leichtfertig zum mitfahren eingeladen haben…?
Man könnte meinen, wir starten in eine mehrwöchige Expedition, fahren jedoch nur übers Wochenende weg.

Wir essen noch eine Kleinigkeit zusammen und dann ruft auch schon Heike an: Es kann losgehen.

Bepackt wie die Maultiere asten wir unsere Habseligkeiten nach vorne an die Straße, wo wir auch schon auf unsere Mitstreiter treffen. Mit einer Entschuldigung auf den Lippen verstauen wir unsere diversen Habseligkeiten im Kofferraum und im Wohnwagen. Ein Glück, dass Peter einen Bulli fährt.

Ohne Stau, bei schönstem Wetter und vorbei an den herrlichen Rapsfeldern kommen wir in Fehmarn an.

Meine Spannung steigt, je näher wir unserem Ziel kommen. Den Campingplatz konnten wir schon von der Autobahn aus sehen. Auf die Nahperspektive sind wir jetzt sehr gespannt.
Die Straße zum Campingplatz ist Fehmarn-typisch. Geteerte Straße zwischen den Feldern entlang, mit buckliger Randpiste, auf die man ausweichen muss, wenn der Gegenverkehr kommt. Wieder einmal denken wir: Fehmarn ist doch gerade auch für Radfahrer prädestiniert. Warum wird hier so wenig für diese getan? Wenn ich mir vorstelle, ich müsste mit meiner Tochter auf einer der Straßen mit dem Rad entlang fahren und uns würde der (teils rücksichtslose) Gegenverkehr ins Feld drängen, wäre mir nicht so wohl dabei.

Wir erreichen die Zufahrtsstraße zum Campingplatz. Es gibt hier einen vorgelagerten Parkplatz und einen Seitenstreifen, bei dem Neuankömmlinge stehen können, bis die Anmeldeformalitäten erledigt sind. Dies geht übrigens, wie wir freudig feststellen können, erstaunlich zügig vonstatten. Auch eine Karte für die Schranke gibt es diesmal nicht. Die Schrankenanlage erkennt per Kamera das vorher im System erfasste Nummernschild und öffnet sich dann wie von Geisterhand. Nettes Gimmick.

Direkt hinter der Schranke ist ein kleiner Kreisverkehr, von dem dann die verschiedenen Wege zu den Plätzen abgehen. Auf der Fahrt zum Mietplatz von Heike und Peter können wir schon feststellen, dass sich auf dem Platz gut rangieren lässt. Die zum Teil sehr großzügig gestalteten Plätze lassen viel Raum, damit auch solche Amateure wie wir irgendwann einmal ihren Wohnwagen gut auf den Platz bugsiert bekommen. Die ebenen Plätze verfügen über Strom-, Wasser- und Abwasseranschluss. Prima.

Schnell ist der Wohnwagen von Heike und Peter in die richtige Stellung gebracht. Während die Beiden mit dem restlichen Aufbau beginnen, besichtigen wir unseren Mietwohnwagen, der praktischerweise genau gegenüber steht. 

 


Wir haben ein festes Vorzelt. Schon beim Betreten, machen wir große Augen. Eine komplette Küchenzeile, u.a. mit Gasherd, Kühlschrank und Spüle lacht uns an. Das große Vorzelt hat auch noch reichlich Platz für einen Tisch mit sechs Stühlen. Außerdem finden sich noch Kaffeemaschine, Wasserkocher und Radio an. Der Boden ist mit PVC in Holzoptik ausgelegt. Alles sieht sehr stimmig und astrein sauber aus. Wir sind begeistert. 













Der tolle Ersteindruck setzt sich nahtlos im Wohnwageninneren fort.
Zur linken Hand befindet sich das Doppelstockbett, direkt daneben Schrank Nummer eins. Rechts vom Eingang ist die Küchenzeile (ebenfalls mit Herd und Kühlschrank), gegenüber die Sitzecke. Weiter geht es zum Doppelbett, rechts davon die Waschgelegenheit und die Toilette. Diese macht ihren Namen alle Ehre. Es ist nämlich tatsächlich eine richtige Toilette verbaut worden. Hatten wir auch noch nicht.
Der Boden des Vorzeltes wurde auch im Wohnwagen verlegt. Alles macht auf uns den Eindruck, als wäre der Wohnwagen brandneu und wir machen gerade den Erstbezug.
Kleinigkeiten untermauern diesen Eindruck, wie z.B. die Folie, die sich noch auf der Kleiderstange im Schrank Nummer zwei befindet.

Wir vermuten mal, dass Strukkamp Huk vor nicht allzu langer Zeit richtig Geld in die Hand genommen hat und bei Knaus einen Großeinkauf gemacht hat. Die umliegenden Mietwohnwagen entsprechen auch alle unserem Modell.

Als nächstes suchen wir das uns bereits bekannte Übernahmeprotokoll, um mal wieder Gläser, Tassen und sonstiges Gedöns zu zählen.
Hier dann die nächste Überraschung: Es gibt keines.
Wir finden lediglich eine Bestandsliste, der im Wohnwagen und Vorzelt befindlichen Utensilien. Entweder ist dieser Campingplatz im Gegensatz zum Wulfener Hals einfach etwas entspannter drauf oder hat nicht so viele schlechte Erfahrungen gemacht.
Ein Blick in die Schränke und Schubladen lässt unser Herz erfreuen. Alles ist pikobello SAUBER. Kein Penicillin-Alarm. Die gestellte Ausstattung lässt tatsächlich keine Wünsche offen. Toll.

Die Natur ruft und ich suche das in der Nähe befindliche Sanitärhaus auf. Auf dem kurzen Weg dahin, habe ich schon einmal ein bisschen Gelegenheit mich umzugucken. Was mir im Vergleich zum Wulfener Hals auffällt, ist, dass dieser Platz wesentlich offener ist. Die Plätze sind nicht alle so stark (oder gar nicht) von Hecken eingegrenzt, so dass das Raumgefühl schon ein anderes ist – wobei alle Plätze schon eine sehr ordentliche Größe haben. Ich möchte jetzt auch gar keine Diskussion vom Zaun brechen, ob das gut oder schlecht ist, bzw. welche Vor- oder Nachteile das hat. Mir gefällt es.

Das Sanitärhaus komplettiert meinen Ersteindruck. Es ist sehr, sehr sauber und sieht aus wie neu. Auch hier wurde anscheinend ordentlich investiert. Es hat sich gelohnt!
Als ich auf der gegenüberliegenden Seite das Sanitärhaus wieder verlassen möchte, fällt mir der dort an der Wand hängende Flatscreen auf, der die neuesten Wetterprognosen zeigt.
Die Aussichten für die beiden nächsten Tage sind leider für uns typisch… Um es nett auszudrücken: Es wird sehr wechselhaft… Ein Blick auf meine Smartphone-App zeigt mir dann auch noch als i-Tüpfelchen eine Sturmwarnung an.
Warum haben wir eigentlich (fast) immer das geilste Wetter bei der Anreise und dann so einen Wetter-Schmodder-Mix?
Ich weiß es nicht.

Als ich zum Wohnwagen zurück komme, ist Martina bereits mit dem Ausräumen fertig. Unsere Tochter verschwand bereits nach der Erstbesichtigung unseres Domizils mit Vanessa in den Weiten des Campingplatzes… Seitdem wart sie nicht mehr gesehen.
Wir schnappen uns ein paar der vor dem Vorzelt befindlichen Stühle und setzen uns an den von Peter bereits in Stellung gebrachten Tisch.
Kaffeezeit.
Heike wird ihrem Ruf gerecht und zaubert leckeren Kuchen und Pizzabrötchen hervor. Unsere Vollversorgerin .

Unsere lieben Kinderlein scheinen die Witterung aufgenommen zu haben, denn schon nach kurzer Zeit kommen sie herbeigelaufen und stürzen sich auf den Kuchen. So schnell sie wieder da waren, so schnell sind sie auch schon wieder weg.

Alle sind für den Moment satt und zufrieden und wir beschließen eine kleine Runde um den Platz zu drehen. Nachdem wir Peters Fische noch einmal ausgiebig gelobt haben, machen wir uns auf den Weg. Das Wetter ist nach wie vor herrlich und uns tun die Schritte gut. Wir hüpfen über den Deich und gehen ein Stück am Wasser entlang. Bevor wir wieder zum Platz abbiegen rasten wir kurz auf einer Bank, deren Panoramablick direkt auf die Fehmarnsundbrücke fällt. Hier lässt es sich aushalten.



 Mit einem Blick auf die Uhr gehen wir weiter, denn wir haben ja noch den Tisch beim Italiener reserviert.

In unserem liebgewonnenen Restaurant „Il Gambero rosso“ werden wir diesmal nicht einkehren, da überraschenderweise die Internetseite nicht mehr aufrufbar und somit eine Vorbestellung nicht möglich war. Wir müssen da morgen mal lang gucken. Wäre schade, wenn es das Lokal nicht mehr geben würde. So probieren wir aber auch mal etwas anderes aus. Auch nicht schlecht.

Zurück bei den Wohnwagen fehlt von unseren Kindern noch jede Spur. Die Zeit drängt langsam und wir machen uns auf die Suche. Hui, der Platz ist doch recht groß. Auf meiner Suche lerne ich noch einen weiteren Spielplatz mit Skaterbahn und Drahtseilbahn kennen, nur unsere Thronfolge kann ich nirgends erblicken. Heike hat mehr Glück und so kommen wir noch pünktlich los. Peter hat mittlerweile festgestellt, dass die Elektropumpe in seinem stillen Örtchen defekt ist und kündigt einen morgigen Besuch im Campingzubehörladen an.
Machen wir.

Unser Alternativ-Italiener kann auch lecker kochen. Die Atmosphäre hat mir jedoch im anderen Lokal besser gefallen. Unsere Bedienung war frech, vorlaut und witzig. Das wiederum gefiel mir gut. Dies traf im Wesentlichen auch auf unsere Kinder zu, die anscheinend der Hafer gestochen hatte…
Sie waren irgendwie…., nennen wir es mal verhaltenskreativ.
Im Restaurant machen wir schon einmal die grobe Tagesplanung für Samstag. Shoppen steht ziemlich weit oben auf der Liste unserer Damen. Aufgrund der angekündigten Wetterbedingungen erwägen wir auch einen Besuch in der Galileo-Wissenswelt, die Heike, Peter und Vanessa noch nicht kennen. Gegrillt soll morgen auch werden, auch hierfür müssen wir noch Sachen besorgen. Es scheint, dass wir den Tag morgen gut herum bekommen werden.

Satt, zufrieden und müde fallen wir schließlich in unsere Betten. Die Neuwertigkeit unseres Wohnwagens macht sich auch in den Betten bemerkbar. Die Matratzen weisen keinerlei Gefälle auf, was meine Frau erfreut. Sie wird sich des Nachts diesmal nicht zur Bewegungslosigkeit verdammt zwischen mir und der Außenwand eingeklemmt vorfinden.

In der Nacht fängt es an zu regnen. Natürlich…
Dieses Mal kommen mir die Außengeräusche jedoch bei weitem nicht so laut vor, wie bei unseren letzten Wohnwagen-Übernachtungen. Entweder ist die Dämmung in unserem Knaus besser oder die fehlenden Bäume in der näheren Umgebung geben den Ausschlag.

2. Tag

Wir wachen gegen 8:30 Uhr erholt auf. Unser Töchterlein schlummert noch vor sich hin.
Ich schäle mich aus dem Bett, um die Toilette aufzusuchen und muss feststellen, dass so ein fest eingebautes Klo zwar prinzipiell eine nette Sache ist, für Körpergrößen jenseits der Hobbit-Grenzen aber schon ein Abenteuer bedeutet.

Das Wetter ist leider sehr durchwachsen und schauert mal gerne vor sich hin. Zum Nachmittag hin wird jedoch Besserung angekündigt. Allerdings verzieht sich auch diese blöde Sturmwarnung nicht von meinem Handydisplay…. Hmm…

Ich mache die Heizung an und krabble wieder ins Bett. Es dauert auch gar nicht lange, bis es schön heimelig wird. Unsere Tochter ist mittlerweile auch erwacht und leistet uns noch ein bisschen Gesellschaft. Dann wird es aber auch Zeit aufzustehen, wir wollen ja heute auch noch etwas unternehmen.

Punkt 1: Frühstück – gute Idee.

Martina schmeißt noch schnell den Kaffee an und düst dann schon einmal los in die Sanitäranlagen. Ich suche schon einmal die Frühstückutensilien zusammen und finde mich alsbald in Gesellschaft von Heike und Peter wieder, die auch schon aktiv sind.
Was brauchen wir noch?
Brötchen.
Unsere Kinder werden von uns schnell als „Freiwillige“ definiert und mit etwas Geld und einem gutmütigen Schubs in die Richtung des Campingladens auf den Weg gebracht.
Sehr gut.
Läuft.
Der erste Kaffee wird verteilt – Die Unterhaltung kommt hierbei auf die Wiener Melanche, natürlich gekauft auf Fehmarn, der ultra lecker schmeckt. Die Sicherstellung des Nachschubs steht heute auch auf unserer to-do-Liste. Das Frühstück ist wie immer großzügig und lecker. Der Tag kann losgehen. Aufgrund der ´Vollausstattung´ unseres Vorzelts können wir den Abwasch direkt vor Ort machen – Luxus.

(Peters Fische)


Wir machen uns auf den Weg nach Burg. Unsere Frauen haben für uns beschlossen, dass wir sie in der Einkaufsmeile absetzen können und wir dann zum Campingladen fahren. Da die Kinder sich bestimmt bei ihnen langweilen würden, sollen sie uns begleiten.
Ist richtig.
Ganz prima ausgedacht, meine Damen.
Naja, was tun brave Ehemänner und Väter?
Genau.
Klappe halten.
Innerlich sterben.
Und mit den Kindern zum Campingladen fahren.
Dass die Beiden alleine die Geschäfte unsicher machen, macht mir irgendwie Angst.
Ich bin nervös gespannt, auf die Kann-man-so-gut-gebrauchen- und Das-habe-ich-schon-lange-gesucht-Dinge, die sich nachher in den Tüten tummeln werden…
Atmen! Immer weiter atmen.

Der Besuch im Campingladen ging flott von statten. Peter fand schnell seine Pumpe, ich habe mich in der Zeit durch die mannigfaltige Zubehörwelt gekämpft. War sehr entspannend. Könnte daran liegen, dass keine kaufwütigen Frauen in Schach gehalten werden mussten… Spontan muss ich daran denken, dass die Beiden ja alleine Burg unsicher machen….
Oh!
Diese Bilder!

Etwas schneller als sonst fährt Peter uns dann auch wieder nach Burg. Er scheint sich ähnliche Gedanken zu machen. Wir treffen unsere Holden unweit der Mainstreet. Natürlich sind sie fündig geworden – Profis halt.
Das Ausmaß hält sich glücklicherweise in Grenzen. Martina hat ein paar Melamin-Müsli-Schüsseln gekauft…. Erwähnte ich schon, dass wir noch keinen Wohnwagen unser Eigen nennen?!
Gemeinsam machen wir unsere Fehmarn-üblichen Abstecher, u.a. zum Pralinenladen, Drachenladen, „Stolz“ und zum Kaffee- und Teeladen. Dort werden nicht nur die Vorräte aufgefüllt, sondern auch der frisch gebackenen Kuchen probiert. Die Aromen, die einen beim Betreten des Ladens ungebremst in die Kleinhirnrinde schießen sind wieder grandios. Lea und Martina decken sich auch wieder aus dem reichhaltigen Teeangebot ein. Eine Kundin, die gerade parallel bedient wird, bringt mich zum schmunzeln. Die Bestandteile des vor Ort befindlichen Teeangebots beinhalten insgesamt und grob geschätzt eine halbe Million Kräuter, Früchte und Teeblattsorten. Die Kundin kannte sie alle (!!) und versenkt ihren Riechkolben in das halbe Sortiment.

Der nächste Programmpunkt – die Galileo Wissenswelt wird angesteuert. Im Gegensatz zu Heike, Peter und Vanessa kennen wir die Mitmach-Ausstellung schon, sind aber auch dieses Mal mit Begeisterung dabei. Es gibt diverse Dinge zum selbstausprobieren und zu bestaunen. Die Kinder hatten definitiv ihren Spaß. Wir auch.



Dann ´fahren wir Edeka´, um unsere Grillutensilien zu besorgen. Das Wetter ist mittlerweile tatsächlich wieder besser geworden. Der Wind hat zwar aufgefrischt, aber das tut der Sache ja keinen Abbruch. Die Tafel wird in unserem Vorzelt gedeckt und der Grill angeschmissen. Während Peter den Einbau seiner Pumpe vornimmt, werfe ich ein Auge auf den Grill und ab und zu auch auf die handwerklichen Geschicke von Peter. Es dauert nicht lange, da läuft die Pumpe und auch der Grill kann bestückt werden.
Schnell biegt sich das Grillrost unter den Lasten – ja, wir haben Hunger.
Nachdem Würstchen, Fleisch und Schafskäseschiffchen gegrillt wurden, nehmen unsere Kinder den Grill in Beschlag.
Eine Tüte mit Marshmallows wird ausgepackt und es wird geröstet, als gäbe es kein Morgen mehr. Unfassbar, was die Mädels noch verdrücken können. Auch wir Eltern werden mit diesen übels klebrigen Teilen beliefert. Nachdem dann auch endlich Lea und Vanessa genug haben, laufen wir noch ein paar Schritte zum Strand und dann wird noch gespielt.

Unsere Nachbarfamilie ist bestens ausgestattet und hat Spiele an Bord, die wir noch nicht kennen. Wir spielen z.B. „Drecksau“, ein Kartenspiel, das uns viel Spaß macht. Das Spiel des Abends ist für mich jedoch ein anderes. Ich weiß leider nicht, wie es heißt, aber in diesem Spiel geht es darum, dass man reihum Begriffe nennen muss. Es gibt hierfür einen Oberbegriff / Kernaussage wie z.B. „Alles was man am Strand findet“. Das Ganze geht auf Zeit. Es wird ein großes Kunststoff-Ei herum gereicht. Das Ei ist versehen mit einer Zeitschaltuhr, die nach verschiedenen, vorher unbekannten Zeitabschnitten auslöst und das Ei „zum platzen“ bringt. Man sollte seinen Begriff rechtzeitig genannt haben, bevor es soweit ist…
Wir haben viel gelacht bei dem Spiel. Das war echt der Brüller.
Schließlich ist es Zeit in die Kojen zu schlüpfen. Die Nacht wird aufgrund des (tatsächlich aufkommenden) Sturms ziemlich unruhig. Just heute hatte ich mich noch mit Peter über Sturmbänder und Vorzeltbefestigungen unterhalten. Wer in dieser Nacht eine solche Zusatzbefestigung sein Eigen nennt, ist gut gewappnet.



3. Tag

Der Tag beginnt, wie die Nacht geendet hat – windig.

Beim Blick aus unserem (zum Glück festen) Vorzelt sehe ich, dass Peters Wohnwagenmarkise eingefahren ist. Wie er mir später berichten wird, sind Heike und er nachtaktiv tätig gewesen. Der Wind hatte irgendwann dann doch zu doll an der Markise und am Wohnwagen geruckelt, so dass an ruhigen Schlaf nicht mehr zu denken war. Also ging es raus bei Wind und Wetter und die Markise wurde eingeholt.
Zu allem Überfluss hören wir bei den Frühstücksvorbereitungen im Radio, dass die Fehmarnsundbrücke für Gespanne derzeit gesperrt ist. Na prima.
Im Laufe des Tages soll der Wind jedoch nachlassen, was uns wieder hoffen lässt.

Am Vortag haben wir noch an der Rezeption die Zeit für die Abnahme unseres Mietwohnwagens vereinbart. Eigentlich hätten wir den Wohnwagen bis 11:00 Uhr räumen müssen. Netterweise konnten wir uns auf 12:30 Uhr verständigen, so dass wir in aller Ruhe den Tag beginnen können. Herrlich unkompliziert – das freute uns.

Der Hauptteil unserer Sachen ist bereits gepackt und auch die Betten sind abgezogen, als wir uns an das leckere Frühstück machen.
Danach verstauen wir die restlichen Sachen in den Taschen und sind auch schnell fertig. Die Übergabe des Wohnwagens erfolgt pünktlich, schnell und reibungslos.
Ich gehe hinüber zu Peter, der gerade die Toilettenkassette zum Entleeren raus holt. Aufgrund der festen Installationen unser bisherigen Mietwohnwagen habe ich das noch nie machen müssen. Schadet ja nichts, sich das mal anzuschauen. Wie sich herausstellt, geht das Ganze denkbar einfach über die Bühne. Behälter entnehmen, mit dem „Trolly“ zur Entsorgungsstelle rollern, Inhalt ablassen, ausspülen, neue Chemikalie rein, wieder einsetzen, fertig. Kann ich.

Da sich die Wind- und Wetterlage noch nicht allzu verbessert hat, gehen Peter und ich noch an die Rezeption, um uns zu erkundigen, ob der Wohnwagen ggf. noch eine Nacht hier untergebracht werden kann, sollte die Brücke heute nicht mehr für Gespanne freigegeben werden. Wieder wird uns völlig unkompliziert signalisiert, dass eine Möglichkeit hierfür gefunden werden kann.
Der weibliche Teil unserer Belegschaft hat sich zwischenzeitlich noch zu dem Spielplatz mit der Skaterbahn begeben. Unsere Töchter wollten dort unbedingt noch einmal hin.
Als Peter und ich nachkommen, sausen die Beiden gerade mit ihren Rollern über die Bahn.
„So schwer sieht das ja nicht aus“ wird sich Peter gedacht haben und schnappt sich den Roller von Vanessa. Kurz darauf erfindet er sogleich eine neue akrobatische Einlage, die man „Steißbremse“ oder „Huch-da-war-der-Roller-weg“ nennen könnte….
Hei, das tat weh.
Glücklicherweise wurde nur sein Ego angeknackst und nicht sein Bewegungsapparat.
So konnten wir dann auch noch ein schönes Gruppenfoto als Erinnerung machen.

Hinter dem Spielplatz befindet sich noch eine große Wiese, an deren Rand auch Strom- und Wasseranschlüsse vorhanden sind. Der Platz ist wirklich schön aufgebaut. Von unserem Standort können wir auch einen Blick auf die Fehmarnsundbrücke werfen und meinen, ein Wohnwagengespann darauf fahren zu sehen. Ein Blick ins mobile Internet bestätigt, dass die Brückensperre wieder aufgehoben wurde. Prima.

(Die Sportler fanden den Wind natürlich klasse!)


Wir möchten den Tag noch nutzen und noch ein bisschen auf Fehmarn bleiben. So fahren wir dann mit angekoppelten Wohnwagen Richtung Hafen und später noch zum Südstrand. Im Gepäck haben wir, wie immer wenn wir nach Fehmarn fahren, noch eine Auswahl unser Drachen dabei. Letztes Jahr haben wir uns am Südstrand das Drachenfestival angeschaut. An Wind mangelt es heute ja auch nicht.
Es stellt sich jedoch heraus, dass an dem Abschnitt des Südstrands, wo letztes Jahr noch diverse Himmelsstürmer zu betrachten waren, zugepflastert ist mit Verbotsschildern.
Man darf hier weder Drachen steigen lassen noch Inline-Skater fahren noch…..noch…..noch…
Sehr familienfreundlicher Abschnitt hier…
Auf dem Weg zum Strand läuft uns noch eine ältere Dame über den Weg, die lauthals drauf losschnauzt: „Was für ein beschissener Wind! So eine Sch….!“.
Sie komplettiert unseren Gesamteindruck von diesem Teil der Insel.
Wir laufen noch etwas am Wasser entlang und suchen ein paar Muscheln. Der Wind bläst uns ordentlich die Köpfe frei. 



Der letzte Abstecher des Tages führt uns zu einem Hofcafe´, bei dem wir uns mit Kaffee und Kuchen für die Rückfahrt stärken.

Unser „Kurzurlaub“ auf Fehmarn zeigt uns wieder einmal wie schön es ist, mal „raus zu kommen“. Arbeit, Wohnung und Alltag hinter sich lassen und etwas anderes erleben – und sei es nur für ein Wochenende. Hierfür ist ein Wohnwagen tatsächlich perfekt. Während ich früher fast schon zum Camping gezwungen werden musste, freue ich mich jetzt schon auf das nächste Mal – gerne wieder mit euch: Heike, Peter und Vanessa!


Unseren Haupturlaub werden wir dieses Jahr am Bodensee verbringen – tatsächlich auch in einem Mietwohnwagen. Der Wohnwagen hat dann auch die Innenaufteilung, wie wir es uns später einmal vorstellen könnten. Dies wird dann auch unser erster ´Langzeittest´ über 2 Wochen werden.

Ich werde berichten….

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