Strukkamp Huk, Fehmarn Mai 2015
Strukkamp Huk, Fehmarn,
1. Tag.
Ich mache früh
Feierabend und komme trotz GDL-Streik einigermaßen pünktlich zu
Hause an. Heike und Peter haben uns wieder angeboten unser Auto
stehen zu lassen und mit ihnen zu fahren. Super nett!
Als ich nach Hause
komme, bin ich vom Anblick der Taschen und Tüten, die abfahrbereit
im Flur stehen ziemlich erschlagen. Ob Heike und Peter noch die
Packgewohnheiten unserer Familie im Kopf hatten, als sie uns
leichtfertig zum mitfahren eingeladen haben…?
Man könnte meinen, wir
starten in eine mehrwöchige Expedition, fahren jedoch nur übers
Wochenende weg.
Wir essen noch eine
Kleinigkeit zusammen und dann ruft auch schon Heike an: Es kann
losgehen.
Bepackt wie die
Maultiere asten wir unsere Habseligkeiten nach vorne an die Straße,
wo wir auch schon auf unsere Mitstreiter treffen. Mit einer
Entschuldigung auf den Lippen verstauen wir unsere diversen
Habseligkeiten im Kofferraum und im Wohnwagen. Ein Glück, dass Peter
einen Bulli fährt.
Ohne Stau, bei
schönstem Wetter und vorbei an den herrlichen Rapsfeldern kommen wir
in Fehmarn an.
Meine Spannung steigt,
je näher wir unserem Ziel kommen. Den Campingplatz konnten wir schon
von der Autobahn aus sehen. Auf die Nahperspektive sind wir jetzt
sehr gespannt.
Die Straße zum
Campingplatz ist Fehmarn-typisch. Geteerte Straße zwischen den
Feldern entlang, mit buckliger Randpiste, auf die man ausweichen
muss, wenn der Gegenverkehr kommt. Wieder einmal denken wir: Fehmarn
ist doch gerade auch für Radfahrer prädestiniert. Warum wird hier
so wenig für diese getan? Wenn ich mir vorstelle, ich müsste mit
meiner Tochter auf einer der Straßen mit dem Rad entlang fahren und
uns würde der (teils rücksichtslose) Gegenverkehr ins Feld drängen,
wäre mir nicht so wohl dabei.
Wir erreichen die
Zufahrtsstraße zum Campingplatz. Es gibt hier einen vorgelagerten
Parkplatz und einen Seitenstreifen, bei dem Neuankömmlinge stehen
können, bis die Anmeldeformalitäten erledigt sind. Dies geht
übrigens, wie wir freudig feststellen können, erstaunlich zügig
vonstatten. Auch eine Karte für die Schranke gibt es diesmal nicht.
Die Schrankenanlage erkennt per Kamera das vorher im System erfasste
Nummernschild und öffnet sich dann wie von Geisterhand. Nettes
Gimmick.
Direkt hinter der
Schranke ist ein kleiner Kreisverkehr, von dem dann die verschiedenen
Wege zu den Plätzen abgehen. Auf der Fahrt zum Mietplatz von Heike
und Peter können wir schon feststellen, dass sich auf dem Platz gut
rangieren lässt. Die zum Teil sehr großzügig gestalteten Plätze
lassen viel Raum, damit auch solche Amateure wie wir irgendwann
einmal ihren Wohnwagen gut auf den Platz bugsiert bekommen. Die
ebenen Plätze verfügen über Strom-, Wasser- und Abwasseranschluss.
Prima.
Schnell ist der
Wohnwagen von Heike und Peter in die richtige Stellung gebracht.
Während die Beiden mit dem restlichen Aufbau beginnen, besichtigen
wir unseren Mietwohnwagen, der praktischerweise genau gegenüber
steht.
Wir haben ein festes
Vorzelt. Schon beim Betreten, machen wir große Augen. Eine komplette
Küchenzeile, u.a. mit Gasherd, Kühlschrank und Spüle lacht uns an.
Das große Vorzelt hat auch noch reichlich Platz für einen Tisch mit
sechs Stühlen. Außerdem finden sich noch Kaffeemaschine,
Wasserkocher und Radio an. Der Boden ist mit PVC in Holzoptik
ausgelegt. Alles sieht sehr stimmig und astrein sauber aus. Wir sind
begeistert.
Der tolle Ersteindruck
setzt sich nahtlos im Wohnwageninneren fort.
Zur linken Hand
befindet sich das Doppelstockbett, direkt daneben Schrank Nummer
eins. Rechts vom Eingang ist die Küchenzeile (ebenfalls mit Herd und
Kühlschrank), gegenüber die Sitzecke. Weiter geht es zum
Doppelbett, rechts davon die Waschgelegenheit und die Toilette. Diese
macht ihren Namen alle Ehre. Es ist nämlich tatsächlich eine
richtige Toilette verbaut worden. Hatten wir auch noch nicht.
Der Boden des Vorzeltes
wurde auch im Wohnwagen verlegt. Alles macht auf uns den Eindruck,
als wäre der Wohnwagen brandneu und wir machen gerade den Erstbezug.
Kleinigkeiten
untermauern diesen Eindruck, wie z.B. die Folie, die sich noch auf
der Kleiderstange im Schrank Nummer zwei befindet.
Wir vermuten mal, dass
Strukkamp Huk vor nicht allzu langer Zeit richtig Geld in die Hand
genommen hat und bei Knaus einen Großeinkauf gemacht hat. Die
umliegenden Mietwohnwagen entsprechen auch alle unserem Modell.
Als nächstes suchen
wir das uns bereits bekannte Übernahmeprotokoll, um mal wieder
Gläser, Tassen und sonstiges Gedöns zu zählen.
Hier dann die nächste
Überraschung: Es gibt keines.
Wir finden lediglich
eine Bestandsliste, der im Wohnwagen und Vorzelt befindlichen
Utensilien. Entweder ist dieser Campingplatz im Gegensatz zum
Wulfener Hals einfach etwas entspannter drauf oder hat nicht so viele
schlechte Erfahrungen gemacht.
Ein Blick in die
Schränke und Schubladen lässt unser Herz erfreuen. Alles ist
pikobello SAUBER. Kein Penicillin-Alarm. Die gestellte Ausstattung
lässt tatsächlich keine Wünsche offen. Toll.
Die Natur ruft und ich
suche das in der Nähe befindliche Sanitärhaus auf. Auf dem kurzen
Weg dahin, habe ich schon einmal ein bisschen Gelegenheit mich
umzugucken. Was mir im Vergleich zum Wulfener Hals auffällt, ist,
dass dieser Platz wesentlich offener ist. Die Plätze sind nicht alle
so stark (oder gar nicht) von Hecken eingegrenzt, so dass das
Raumgefühl schon ein anderes ist – wobei alle Plätze schon eine
sehr ordentliche Größe haben. Ich möchte jetzt auch gar keine
Diskussion vom Zaun brechen, ob das gut oder schlecht ist, bzw.
welche Vor- oder Nachteile das hat. Mir gefällt es.
Das Sanitärhaus
komplettiert meinen Ersteindruck. Es ist sehr, sehr sauber und sieht
aus wie neu. Auch hier wurde anscheinend ordentlich investiert. Es
hat sich gelohnt!
Als ich auf der
gegenüberliegenden Seite das Sanitärhaus wieder verlassen möchte,
fällt mir der dort an der Wand hängende Flatscreen auf, der die
neuesten Wetterprognosen zeigt.
Die Aussichten für die
beiden nächsten Tage sind leider für uns typisch… Um es nett
auszudrücken: Es wird sehr wechselhaft… Ein Blick auf meine
Smartphone-App zeigt mir dann auch noch als i-Tüpfelchen eine
Sturmwarnung an.
Warum haben wir
eigentlich (fast) immer das geilste Wetter bei der Anreise und dann
so einen Wetter-Schmodder-Mix?
Ich weiß es nicht.
Als ich zum Wohnwagen
zurück komme, ist Martina bereits mit dem Ausräumen fertig. Unsere
Tochter verschwand bereits nach der Erstbesichtigung unseres Domizils
mit Vanessa in den Weiten des Campingplatzes… Seitdem wart sie
nicht mehr gesehen.
Wir schnappen uns ein
paar der vor dem Vorzelt befindlichen Stühle und setzen uns an den
von Peter bereits in Stellung gebrachten Tisch.
Kaffeezeit.
Heike wird ihrem Ruf
gerecht und zaubert leckeren Kuchen und Pizzabrötchen hervor. Unsere
Vollversorgerin .
Unsere lieben
Kinderlein scheinen die Witterung aufgenommen zu haben, denn schon
nach kurzer Zeit kommen sie herbeigelaufen und stürzen sich auf den
Kuchen. So schnell sie wieder da waren, so schnell sind sie auch
schon wieder weg.
Alle sind für den
Moment satt und zufrieden und wir beschließen eine kleine Runde um
den Platz zu drehen. Nachdem wir Peters Fische noch einmal ausgiebig
gelobt haben, machen wir uns auf den Weg. Das Wetter ist nach wie vor
herrlich und uns tun die Schritte gut. Wir hüpfen über den Deich
und gehen ein Stück am Wasser entlang. Bevor wir wieder zum Platz
abbiegen rasten wir kurz auf einer Bank, deren Panoramablick direkt
auf die Fehmarnsundbrücke fällt. Hier lässt es sich aushalten.
Mit
einem Blick auf die Uhr gehen wir weiter, denn wir haben ja noch den
Tisch beim Italiener reserviert.
In unserem
liebgewonnenen Restaurant „Il Gambero rosso“ werden wir diesmal
nicht einkehren, da überraschenderweise die Internetseite nicht mehr
aufrufbar und somit eine Vorbestellung nicht möglich war. Wir müssen
da morgen mal lang gucken. Wäre schade, wenn es das Lokal nicht mehr
geben würde. So probieren wir aber auch mal etwas anderes aus. Auch
nicht schlecht.
Zurück bei den
Wohnwagen fehlt von unseren Kindern noch jede Spur. Die Zeit drängt
langsam und wir machen uns auf die Suche. Hui, der Platz ist doch
recht groß. Auf meiner Suche lerne ich noch einen weiteren
Spielplatz mit Skaterbahn und Drahtseilbahn kennen, nur unsere
Thronfolge kann ich nirgends erblicken. Heike hat mehr Glück und so
kommen wir noch pünktlich los. Peter hat mittlerweile festgestellt,
dass die Elektropumpe in seinem stillen Örtchen defekt ist und
kündigt einen morgigen Besuch im Campingzubehörladen an.
Machen wir.
Unser
Alternativ-Italiener kann auch lecker kochen. Die Atmosphäre hat mir
jedoch im anderen Lokal besser gefallen. Unsere Bedienung war frech,
vorlaut und witzig. Das wiederum gefiel mir gut. Dies traf im
Wesentlichen auch auf unsere Kinder zu, die anscheinend der Hafer
gestochen hatte…
Sie waren irgendwie….,
nennen wir es mal verhaltenskreativ.
Im Restaurant machen
wir schon einmal die grobe Tagesplanung für Samstag. Shoppen steht
ziemlich weit oben auf der Liste unserer Damen. Aufgrund der
angekündigten Wetterbedingungen erwägen wir auch einen Besuch in
der Galileo-Wissenswelt, die Heike, Peter und Vanessa noch nicht
kennen. Gegrillt soll morgen auch werden, auch hierfür müssen wir
noch Sachen besorgen. Es scheint, dass wir den Tag morgen gut herum
bekommen werden.
Satt, zufrieden und
müde fallen wir schließlich in unsere Betten. Die Neuwertigkeit
unseres Wohnwagens macht sich auch in den Betten bemerkbar. Die
Matratzen weisen keinerlei Gefälle auf, was meine Frau erfreut. Sie
wird sich des Nachts diesmal nicht zur Bewegungslosigkeit verdammt
zwischen mir und der Außenwand eingeklemmt vorfinden.
In der Nacht fängt es
an zu regnen. Natürlich…
Dieses Mal kommen mir
die Außengeräusche jedoch bei weitem nicht so laut vor, wie bei
unseren letzten Wohnwagen-Übernachtungen. Entweder ist die Dämmung
in unserem Knaus besser oder die fehlenden Bäume in der näheren
Umgebung geben den Ausschlag.
2. Tag
Wir wachen gegen 8:30
Uhr erholt auf. Unser Töchterlein schlummert noch vor sich hin.
Ich schäle mich aus
dem Bett, um die Toilette aufzusuchen und muss feststellen, dass so
ein fest eingebautes Klo zwar prinzipiell eine nette Sache ist, für
Körpergrößen jenseits der Hobbit-Grenzen aber schon ein Abenteuer
bedeutet.
Das Wetter ist leider
sehr durchwachsen und schauert mal gerne vor sich hin. Zum Nachmittag
hin wird jedoch Besserung angekündigt. Allerdings verzieht sich auch
diese blöde Sturmwarnung nicht von meinem Handydisplay…. Hmm…
Ich mache die Heizung
an und krabble wieder ins Bett. Es dauert auch gar nicht lange, bis
es schön heimelig wird. Unsere Tochter ist mittlerweile auch erwacht
und leistet uns noch ein bisschen Gesellschaft. Dann wird es aber
auch Zeit aufzustehen, wir wollen ja heute auch noch etwas
unternehmen.
Punkt 1: Frühstück –
gute Idee.
Martina schmeißt noch
schnell den Kaffee an und düst dann schon einmal los in die
Sanitäranlagen. Ich suche schon einmal die Frühstückutensilien
zusammen und finde mich alsbald in Gesellschaft von Heike und Peter
wieder, die auch schon aktiv sind.
Was brauchen wir noch?
Brötchen.
Unsere Kinder werden
von uns schnell als „Freiwillige“ definiert und mit etwas Geld
und einem gutmütigen Schubs in die Richtung des Campingladens auf
den Weg gebracht.
Sehr gut.
Läuft.
Der erste Kaffee wird
verteilt – Die Unterhaltung kommt hierbei auf die Wiener Melanche,
natürlich gekauft auf Fehmarn, der ultra lecker schmeckt. Die
Sicherstellung des Nachschubs steht heute auch auf unserer
to-do-Liste. Das Frühstück ist wie immer großzügig und lecker.
Der Tag kann losgehen. Aufgrund der ´Vollausstattung´ unseres
Vorzelts können wir den Abwasch direkt vor Ort machen – Luxus.
(Peters Fische)
Wir machen uns auf den
Weg nach Burg. Unsere Frauen haben für uns beschlossen, dass wir sie
in der Einkaufsmeile absetzen können und wir dann zum Campingladen
fahren. Da die Kinder sich bestimmt bei ihnen langweilen würden,
sollen sie uns begleiten.
Ist richtig.
Ganz prima ausgedacht,
meine Damen.
Naja, was tun brave
Ehemänner und Väter?
Genau.
Klappe halten.
Innerlich sterben.
Und mit den Kindern zum
Campingladen fahren.
Dass die Beiden alleine
die Geschäfte unsicher machen, macht mir irgendwie Angst.
Ich bin nervös
gespannt, auf die Kann-man-so-gut-gebrauchen- und
Das-habe-ich-schon-lange-gesucht-Dinge, die sich nachher in den Tüten
tummeln werden…
Atmen! Immer weiter
atmen.
Der Besuch im
Campingladen ging flott von statten. Peter fand schnell seine Pumpe,
ich habe mich in der Zeit durch die mannigfaltige Zubehörwelt
gekämpft. War sehr entspannend. Könnte daran liegen, dass keine
kaufwütigen Frauen in Schach gehalten werden mussten… Spontan
muss ich daran denken, dass die Beiden ja alleine Burg unsicher
machen….
Oh!
Diese Bilder!
Etwas schneller als
sonst fährt Peter uns dann auch wieder nach Burg. Er scheint sich
ähnliche Gedanken zu machen. Wir treffen unsere Holden unweit der
Mainstreet. Natürlich sind sie fündig geworden – Profis
halt.
Das Ausmaß hält sich
glücklicherweise in Grenzen. Martina hat ein paar
Melamin-Müsli-Schüsseln gekauft…. Erwähnte ich schon, dass wir
noch keinen Wohnwagen unser Eigen nennen?!
Gemeinsam machen wir
unsere Fehmarn-üblichen Abstecher, u.a. zum Pralinenladen,
Drachenladen, „Stolz“ und zum Kaffee- und Teeladen. Dort werden
nicht nur die Vorräte aufgefüllt, sondern auch der frisch
gebackenen Kuchen probiert. Die Aromen, die einen beim Betreten des
Ladens ungebremst in die Kleinhirnrinde schießen sind wieder
grandios. Lea und Martina decken sich auch wieder aus dem
reichhaltigen Teeangebot ein. Eine Kundin, die gerade parallel
bedient wird, bringt mich zum schmunzeln. Die Bestandteile des vor
Ort befindlichen Teeangebots beinhalten insgesamt und grob geschätzt
eine halbe Million Kräuter, Früchte und Teeblattsorten. Die Kundin
kannte sie alle (!!) und versenkt ihren Riechkolben in das halbe
Sortiment.
Der nächste
Programmpunkt – die Galileo Wissenswelt wird angesteuert. Im
Gegensatz zu Heike, Peter und Vanessa kennen wir die
Mitmach-Ausstellung schon, sind aber auch dieses Mal mit Begeisterung
dabei. Es gibt diverse Dinge zum selbstausprobieren und zu bestaunen.
Die Kinder hatten definitiv ihren Spaß. Wir auch.
Dann ´fahren wir
Edeka´, um unsere Grillutensilien zu besorgen. Das Wetter ist
mittlerweile tatsächlich wieder besser geworden. Der Wind hat zwar
aufgefrischt, aber das tut der Sache ja keinen Abbruch. Die Tafel
wird in unserem Vorzelt gedeckt und der Grill angeschmissen. Während
Peter den Einbau seiner Pumpe vornimmt, werfe ich ein Auge auf den
Grill und ab und zu auch auf die handwerklichen Geschicke von Peter.
Es dauert nicht lange, da läuft die Pumpe und auch der Grill kann
bestückt werden.
Schnell biegt sich das
Grillrost unter den Lasten – ja, wir haben Hunger.
Nachdem Würstchen,
Fleisch und Schafskäseschiffchen gegrillt wurden, nehmen unsere
Kinder den Grill in Beschlag.
Eine Tüte mit
Marshmallows wird ausgepackt und es wird geröstet, als gäbe es kein
Morgen mehr. Unfassbar, was die Mädels noch verdrücken können.
Auch wir Eltern werden mit diesen übels klebrigen Teilen beliefert.
Nachdem dann auch endlich Lea und Vanessa genug haben, laufen wir noch ein paar Schritte zum Strand und dann wird noch
gespielt.
Unsere Nachbarfamilie
ist bestens ausgestattet und hat Spiele an Bord, die wir noch nicht
kennen. Wir spielen z.B. „Drecksau“, ein Kartenspiel, das uns
viel Spaß macht. Das Spiel des Abends ist für mich jedoch ein
anderes. Ich weiß leider nicht, wie es heißt, aber in diesem Spiel
geht es darum, dass man reihum Begriffe nennen muss. Es gibt hierfür
einen Oberbegriff / Kernaussage wie z.B. „Alles was man am Strand
findet“. Das Ganze geht auf Zeit. Es wird ein großes Kunststoff-Ei
herum gereicht. Das Ei ist versehen mit einer Zeitschaltuhr, die nach
verschiedenen, vorher unbekannten Zeitabschnitten auslöst und das Ei
„zum platzen“ bringt. Man sollte seinen Begriff rechtzeitig
genannt haben, bevor es soweit ist…
Wir haben viel gelacht
bei dem Spiel. Das war echt der Brüller.
Schließlich ist es
Zeit in die Kojen zu schlüpfen. Die Nacht wird aufgrund des
(tatsächlich aufkommenden) Sturms ziemlich unruhig. Just heute hatte
ich mich noch mit Peter über Sturmbänder und Vorzeltbefestigungen
unterhalten. Wer in dieser Nacht eine solche Zusatzbefestigung sein
Eigen nennt, ist gut gewappnet.
3. Tag
Der Tag beginnt, wie
die Nacht geendet hat – windig.
Beim Blick aus unserem
(zum Glück festen) Vorzelt sehe ich, dass Peters Wohnwagenmarkise
eingefahren ist. Wie er mir später berichten wird, sind Heike und er
nachtaktiv tätig gewesen. Der Wind hatte irgendwann dann doch zu
doll an der Markise und am Wohnwagen geruckelt, so dass an ruhigen
Schlaf nicht mehr zu denken war. Also ging es raus bei Wind und
Wetter und die Markise wurde eingeholt.
Zu allem Überfluss
hören wir bei den Frühstücksvorbereitungen im Radio, dass die
Fehmarnsundbrücke für Gespanne derzeit gesperrt ist. Na prima.
Im Laufe des Tages soll
der Wind jedoch nachlassen, was uns wieder hoffen lässt.
Am Vortag haben wir
noch an der Rezeption die Zeit für die Abnahme unseres
Mietwohnwagens vereinbart. Eigentlich hätten wir den Wohnwagen bis
11:00 Uhr räumen müssen. Netterweise konnten wir uns auf 12:30 Uhr
verständigen, so dass wir in aller Ruhe den Tag beginnen können.
Herrlich unkompliziert – das freute uns.
Der Hauptteil unserer
Sachen ist bereits gepackt und auch die Betten sind abgezogen, als
wir uns an das leckere Frühstück machen.
Danach verstauen wir
die restlichen Sachen in den Taschen und sind auch schnell fertig.
Die Übergabe des Wohnwagens erfolgt pünktlich, schnell und
reibungslos.
Ich gehe hinüber zu
Peter, der gerade die Toilettenkassette zum Entleeren raus holt.
Aufgrund der festen Installationen unser bisherigen Mietwohnwagen
habe ich das noch nie machen müssen. Schadet ja nichts, sich das mal
anzuschauen. Wie sich herausstellt, geht das Ganze denkbar einfach
über die Bühne. Behälter entnehmen, mit dem „Trolly“ zur
Entsorgungsstelle rollern, Inhalt ablassen, ausspülen, neue
Chemikalie rein, wieder einsetzen, fertig. Kann ich.
Da sich die Wind- und
Wetterlage noch nicht allzu verbessert hat, gehen Peter und ich noch
an die Rezeption, um uns zu erkundigen, ob der Wohnwagen ggf. noch
eine Nacht hier untergebracht werden kann, sollte die Brücke heute
nicht mehr für Gespanne freigegeben werden. Wieder wird uns völlig
unkompliziert signalisiert, dass eine Möglichkeit hierfür gefunden
werden kann.
Der weibliche Teil
unserer Belegschaft hat sich zwischenzeitlich noch zu dem Spielplatz
mit der Skaterbahn begeben. Unsere Töchter wollten dort unbedingt
noch einmal hin.
Als Peter und ich
nachkommen, sausen die Beiden gerade mit ihren Rollern über die
Bahn.
„So schwer sieht das
ja nicht aus“ wird sich Peter gedacht haben und schnappt sich den
Roller von Vanessa. Kurz darauf erfindet er sogleich eine neue
akrobatische Einlage, die man „Steißbremse“ oder
„Huch-da-war-der-Roller-weg“ nennen könnte….
Hei, das tat weh.
Glücklicherweise wurde
nur sein Ego angeknackst und nicht sein Bewegungsapparat.
So konnten wir dann
auch noch ein schönes Gruppenfoto als Erinnerung machen.
Hinter dem Spielplatz
befindet sich noch eine große Wiese, an deren Rand auch Strom- und
Wasseranschlüsse vorhanden sind. Der Platz ist wirklich schön
aufgebaut. Von unserem Standort können wir auch einen Blick auf die
Fehmarnsundbrücke werfen und meinen, ein Wohnwagengespann darauf
fahren zu sehen. Ein Blick ins mobile Internet bestätigt, dass die
Brückensperre wieder aufgehoben wurde. Prima.
(Die Sportler fanden den Wind natürlich klasse!)
Wir möchten den Tag
noch nutzen und noch ein bisschen auf Fehmarn bleiben. So fahren wir
dann mit angekoppelten Wohnwagen Richtung Hafen und später noch zum
Südstrand. Im Gepäck haben wir, wie immer wenn wir nach Fehmarn
fahren, noch eine Auswahl unser Drachen dabei. Letztes Jahr haben wir
uns am Südstrand das Drachenfestival angeschaut. An Wind mangelt es
heute ja auch nicht.
Es stellt sich jedoch
heraus, dass an dem Abschnitt des Südstrands, wo letztes Jahr noch
diverse Himmelsstürmer zu betrachten waren, zugepflastert ist mit
Verbotsschildern.
Man darf hier weder
Drachen steigen lassen noch Inline-Skater fahren noch…..noch…..noch…
Sehr
familienfreundlicher Abschnitt hier…
Auf dem Weg zum Strand
läuft uns noch eine ältere Dame über den Weg, die lauthals drauf
losschnauzt: „Was für ein beschissener Wind! So eine Sch….!“.
Sie komplettiert
unseren Gesamteindruck von diesem Teil der Insel.
Wir laufen noch etwas
am Wasser entlang und suchen ein paar Muscheln. Der Wind bläst uns
ordentlich die Köpfe frei.
Der letzte Abstecher
des Tages führt uns zu einem Hofcafe´, bei dem wir uns mit Kaffee
und Kuchen für die Rückfahrt stärken.
Unser „Kurzurlaub“
auf Fehmarn zeigt uns wieder einmal wie schön es ist, mal „raus zu
kommen“. Arbeit, Wohnung und Alltag hinter sich lassen und etwas
anderes erleben – und sei es nur für ein Wochenende. Hierfür ist
ein Wohnwagen tatsächlich perfekt. Während ich früher fast schon
zum Camping gezwungen werden musste, freue ich mich jetzt schon auf
das nächste Mal – gerne wieder mit euch: Heike, Peter und Vanessa!
Unseren Haupturlaub
werden wir dieses Jahr am Bodensee verbringen – tatsächlich auch
in einem Mietwohnwagen. Der Wohnwagen hat dann auch die
Innenaufteilung, wie wir es uns später einmal vorstellen könnten.
Dies wird dann auch unser erster ´Langzeittest´ über 2 Wochen
werden.
Ich werde berichten….
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