Plön - Campingplatz Spitzenort
Campingplatz Spitzenort
Plöner See
11.09.2015
Rituale sollen gepflegt
werden und so fahren wir mit unserer Nachbarfamilie, bestehend aus
Heike, Peter und Vanessa diesmal zum Wochenendcamping an den Plöner
See.
Auf dem Campingplatz
Spitzenort haben wir uns einen Wohnwagen gemietet, unsere Nachbarn
reisen mit dem eigenen an.
Ich mache pünktlich
Feierabend und hoffe, dass sich das Schietwetter der letzten Tage am
Wochenende wieder einkriegt. Die Prognosen sehen eigentlich ganz gut
aus.
Zu Hause erwarten mich
diverse, gepackte Ikea-Taschen, die wieder unser Bettzeug und
Handtücher beinhalten. Weitere Taschen und Rücksäcke mit
Klamotten, Getränken und Nahrungsmitteln stehen parat. Man könnte
wieder einmal denken, wir fahren für länger weg.
Die Stimmungslage ist –
nennen wir es einmal „angespannt“. Mein Töchterlein durchlebt
gerade wieder aktiv ihre vorpubertären Auszüge, was die
Kommunikation nicht gerade einfach macht. Letztendlich raffen wir
dann aber doch unsere Sachen und gehen hinunter, um diese in dem
Wohnwagen zu verstauen.
Die Fahrt nach Plön
ist kurzweilig und geht angenehm schnell. Wir halten vor der Zufahrt
des Platzes und Peter und ich erledigen schnell die Formalitäten bei
der Anmeldung. Als wir zu unseren Stellplätzen fahren, sehen wir,
dass der Platz überraschend gut gefüllt ist. Unser Mietwohnwagen
steht direkt am See und ist ein Fendt mit festen Vorzelt. Im Vorzelt
selber befinden sich hier „nur“ ein Tisch und vier Stühle, sowie
Wäschespinne und Müllbehälter. Eine Küchenzeile oder weitere
Ausstattung, wie wir es nun schon oft kennengelernt haben, sind nicht
vorhanden. Wenn man in den Wohnwagen hinein kommt, befindet sich
links die Rundsitzecke. Man geht auf die Küchenzeile zu, gegenüber
ist die Toilette. Weiter hinten befinden sich auf der rechten Seite
eine Doppelstockbett und gegenüber noch eine kleine Sitzecke. Hm…
Sieht so aus, als ob wir diesmal unser Bett bauen müssen.
Zunächst verstauen wir
den Inhalt unserer Taschen im Wohnwagen. Doch dann: Eine Tasche
fehlt. Ausgerechnet die, mit unserem Waschzeug und den Klamotten.
Vergeblich suchen wir „die kleine, schwarze Tasche“. Von meiner
Frau tönt es gleich: „Die solltest du mit hinunter
bringen!“.
Ja, Schatz…
Ich könnte spucken!
Das kleine Drecksding habe ich wohl tatsächlich in der Wohnung
gelassen. Wie ein geprügelter Hund gehe ich zu Peter, um ihn über
den Umstand zu informieren. Unsere Nachbarfamilie hat den Platz
direkt hinter uns, der Aufbau ist bereits im vollen Gange. Peter
nimmt die Nachricht mit einer stoischen Gelassenheit auf und sagt:
„Dann fahren wir halt nochmal schnell zurück.“. Ich würde mich
am liebsten in Luft auflösen. Man ist mir das PEINLICH.
Die Nummer wird mir ein
Leben lang nachhängen. Und womit? Mit Recht!
Peter und ich schwingen
uns also wieder ins Auto. Unsere Frauen bekommen noch letzte
Instruktionen: „Macht mal alles schön hübsch, bis wir wieder da
sind“ sagen wir mit einer lässigen Handbewegung in Richtung der
Wohnwagen. Dann sehen wir zu, dass wir los kommen.
Nach rund 1 ½ Stunden
sind wir wieder zurück. Die Tasche stand natürlich warm und trocken
im Flur…
Unsere Frauen haben in
der Zwischenzeit schon einmal den Platz erkundet. Die Kinder sind
auch irgendwo unterwegs. Als sich wieder alle eingefunden haben,
gehen wir zur örtlichen Gaststätte. Die Lokalität ist rappelvoll,
kein Tisch ist mehr frei. Wir nehmen kurz draußen Platz und
überlegen, wohin wir denn nun gehen könnten. Kurz darauf kommt
jedoch die Kellnerin nach draußen und teilt uns mit, dass gleich ein
Platz für uns frei werden wird.
Das ist ja nett!
Und tatsächlich, nach
kurzer Zeit nehmen wir im Restaurant unsere Plätze ein. Die Karte
zeichnet sich durch bodenständige Hausmannskost aus, was uns gut
gefällt. Jeder findet ein passendes Gericht. Die Aufnahme der
Bestellung erfolgt von der Kellnerin militärisch korrekt. Ihr
zackiger Ton lässt uns grinsen.
Auch beim Verteilen der
bestellten Getränke gehen wir gedanklich in Habachtstellung
So, alles in Reih und
Glied? Gut. Rühren. Prost!
Das Essen ist lecker
und es schmeckt allen gut.
Nach dem Verlassen des
Restaurants bekommen wir von Vanessa und Lea noch eine Tanzvorführung
geboten, die die beiden einstudiert haben. Das müssen wir sehen –
behaupten die Beiden. Ihre Vorführung ist, nennen wir es mal amüsant
kreativ. Auf jeden Fall geben sie alles und haben ihren Spaß. Wir
auch.
Zurück im Wohnwagen
inspiziere ich unser Nachtlager, das Martina schon gerichtet hat.
Über die Fläche der Sitzecke erstreckt sich eine kleine
Kissen-Hügellandschaft und uns wird schnell klar: Zu zweit hier
schlafen können wir vergessen. Der Platz reicht nie.
Martina wird somit
kurzerhand ins untere Stockbett verfrachtet und ich werde in der
Nacht testen, ob der eingeklappte Tisch wirklich stabil ist…
Heike und Peter schauen
sich die umgebaute Sitzecke ebenfalls an und richten zunächst erst
einmal die Kissen neu aus. Peter macht sich dann auch noch schnell am
Tisch zu schaffen und stellt diesen richtig ein, so dass so etwas wie
eine plane Liegefläche entsteht. Heike, voll ausgestattet wie immer,
besorgt dann noch eine Decke, die die restlichen Unebenheiten
ausgleicht und fertig ist mein Nachtlager. Schön mit Profis
unterwegs zu sein.
Bald darauf suchen wir
dann auch die sanitären Anlagen auf – bettfertig machen.
Das Sanitärhaus macht
einen guten und sehr neuwertigen Eindruck. Alles ist sauber und gut
ausgestattet. Ich werfe noch schnell einen Blick in die Duschen. Auch
hier setzt sich der gute Eindruck fort. Das gefällt.
Meine Mädels
verkrümeln sich dann ihre Bettchen und auch ich mache es mir in
meiner Ecke „bequem“. Wenn ich mich drehe, macht der Tisch schon
seltsame Geräusche, was dem weiblichen Teil der Familie ein Lachen
abverlangt. Ansonsten kann ich mich natürlich, was das Platzangebot
angeht, nicht beschweren. In der Nacht schlafen wir alle
verhältnismäßig gut.
Hier noch ein paar Bilder:
![]() |
Mietwohnwagen |
(Heike vor ihrem Wohnwagen)
12.09.2015
Martina und ich wachen
morgens schon recht früh auf und können auch nicht mehr
einschlafen. Auch Lea wird bald wach, bleibt aber wacker
eingekuschelt unter ihrer warmen Bettdecke. Wir gehen schon einmal
duschen. Der gute Ersteindruck der sanitären Anlagen setzt sich
fort.
Bei unserer
Nachbarfamilie ist noch alles ruhig. Martina und ich beschließen,
dass wir uns beim Kiosk schon mal mit einem Kaffee versorgen. Bei der
Gelegenheit holen wir dann auch gleich noch die Brötchen für die
ganze Bagage. Als wir den Kiosk betreten, ist nicht viel los. Die
Dame hinter dem Verkaufstresen scheint jedoch mit unserer
Kaffeebestellung leicht überfordert zu sein. Sie verschwindet in die
hinteren Räumlichkeiten und ist zunächst nicht mehr zu sehen.
Während wir warten, bildet sich so langsam eine Kundenschlange
hinter uns. Dann werden doch noch zwei dampfende Pappbecher vor uns
abgestellt. Zucker, Milch? Fehlanzeige. Nach dem ersten Schluck geht
mein Puls auf 200 und ich bin schlagartig wach. Alter Schwede, da
steht der Löffel drin.
Zurück beim Wohnwagen
stellen wir fest, dass die Heizung ihre Arbeit gut verrichtet. Es ist
angenehm warm. Bei unseren Nachbarn zur linken (ebenfalls ein
Mietwohnwagen) sehen wir zwei Hundenäpfe draußen stehen, neben zwei
größeren Pflöcken. Pflöcke? Was mögen das für Hunde sein?
Nach einer Zeit taucht
dann auch Peter auf und wir machen uns so langsam daran, das
Frühstück vorzubereiten. Als erstes schnacken wir ihm aber noch
Milch und Zucker ab, damit unsere Kaffeemischung trinkbar wird. So
nach und nach versammeln sich dann alle am reichlich beladenen
Frühstückstisch und wir lassen es uns schmecken. Heute wollen wir
uns noch Fahrräder ausleihen. Die Räder der Kinder haben wir von zu
Hause mitgenommen, Peter hat einen Fahrradträger am Wohnwagen dran.
Somit müssen sich nur die Großen noch mit Drahteseln versorgen. Der
Abwasch wird von den Kiddis erledigt. Kinder können echt praktisch
sein . Wir besorgen uns dann schon
einmal die Fahrräder. Wir ergattern drei Mountainbikes und ein
normales Tourenrad. Lea platzt vor Neid, als sie uns mit den
Mountainbikes sieht. In unserem Sommerurlaub, in dem wir uns auch
Fahrräder geliehen haben, war sie diejenige die (widererwarten) in
den Genuss eines Mountainbikes kam. Fortan stand ihr Wunsch fest,
irgendwann einmal selbst eines besitzen zu wollen.
Wir fahren zunächst
nach Plön und tingeln dort etwas durch die Geschäfte. Zum Abschluss
holen wir noch Sachen zum Grillen für heute Abend. Danach machen wir
uns auf zur Prinzeninsel, eine kleine Halbinsel an deren Ende ein
schönes Cafe´ gelegen sein soll. Mit dem Auto kommt man gar nicht
bis dahin. Autos müssen in einem vorgelagerten Parkplatz abgestellt
werden. Danach muss man einen ca. 30-40-minütigen Fußmarsch
absolvieren. Oder halt mit dem Fahrrad die Strecke hinter sich
bringen .
Das Cafe´ - ein
schönes Reetdach-Haus – lädt an den draußen aufgestellten
Tischen zum Verweilen ein. Ein schönes Fleckchen.
Auch zum Seeufer gehen
wir noch hinunter. Hier haben es sich einige Ausflügler bequem
gemacht. Peter schnackt eine Gruppe Jugendlicher an und bittet darum,
ein Foto von unserer Truppe zu machen. Das obligatorische
Erinnerungsfoto muss sein.
Zurück beim
Campingplatz drapieren wir unser Gestühl direkt am See. So lässt es
sich aushalten. Auch unsere Nachbarn von nebenan haben es sich
draußen gemütlich gemacht. Jetzt können wir auch die Hunde sehen.
Zwei riesige Tiere dösen in der Sonne. Köpfe, so groß wie der
eines Grizzlys, drehen sich zu uns um. Auch der Körperumfang ist
fast vergleichbar mit denen der Bären. Meine Tochter geht
beeindruckt aber doch unerschrocken auf die Hunde zu und fragt deren
Besitzer, ob sie sie streicheln darf.
Ja, ist richtig. Ein
Happs und du bist weg, mein Kind!
Die riesigen Vierbeiner
sind jedoch sichtlich entspannt und lassen sich gerne streicheln.
Ich beginne mich zu
fragen, wo die beiden wohl ihr Nachtlager haben. Vermutlich im
Vorzelt. Im Wohnwagen gäbe es wohl ein zu großes Gedränge.
Da ich gestern noch gar
nicht dazu kam, den Platz genauer zu betrachten (schwarze Tasche….),
brenne ich darauf eine Platzrunde zu drehen. Martina und Peter
schließen sich an, Heike bleibt in der Sonne sitzen und die Kiddies
sind sowieso schon wieder irgendwo unterwegs.
Der Campingplatz zieht
sich in Form einer langgezogenen Halbinsel in den Plöner See. Es
gibt viele Stellplätze direkt am Wasser, aber auch in „zweiter
Reihe“ hat man noch einen Blick auf den See. Die Mietwohnwagen
bestehen aus verschiedenen Fendt-Modellen und stehen direkt am See.
Die Ausstattung ist hier, wie wir mittlerweile ja selbst erfahren
konnten, nur auf das Wesentliche beschränkt. Auch die
Mietstellplätze haben alle eine vernünftige Größe, so dass man
seinem Nachbarn nicht zu sehr auf die Pelle rückt.
Auf der einen Seite
führt ein Steg ins Wasser, der im Sommer für Badevergnügen sorgt.
Vom örtlichen
Restaurant und vom angrenzenden Kiosk, in dem es u.a. Brötchen und
einige Dinge des täglichen Bedarfs gibt, habe ich ja schon
geschrieben.
Natürlich gucken wir
uns auch interessiert nach den verschiedenen, aufgebauten
Vorzeltvarianten um. Peter kann uns hier wieder den einen oder
anderen Tipp geben und weist auf Vor- und Nachteile der
Aufbauvarianten hin. Wir lernen dazu.
Nach unserer Runde baut
Peter den Grill auf. Das Antiquare Stück begleitet ihn nun schon
seit 20 Jahren und verrichtet treu seinen Dienst. Und auch dieses Mal
munden uns die Grillerzeugnisse wieder exzellent. Vanessa und Lea
nehmen danach den Grill in Beschlag, um noch Marshmallows zu rösten.
Diesen süßen, klebrigen nach Fensterkitt aussehenden Dingern kann
ich nichts abgewinnen. Da bin ich aber wohl der Einzige. Unsere
Töchter rösten was das Zeug hält und versorgen auch sporadisch
ihre Eltern. Vom Nachbarn auf der anderen Seite stauben sie dann auch
noch Kuchen ab. Alles was ein Kind zum heranwachsen braucht .
Es wird noch gespielt,
geklönt und gelacht und irgendwann erreichen wir dann doch die
Bettschwere. Das war heute ein schöner Tag, an dem das Wetter auch
gut mitspielte.
In der Nacht fängt es
teilweise heftig an zu regnen und es trommelt ordentlich gegen den
Wohnwagen.
13.09.2015
Am nächsten Morgen ist
alles grau und trüb und der Regen pieselt immer wieder vor sich hin.
Wir fangen schon einmal an unsere Sachen zusammen zu packen und gehen
dann duschen. Heute ist im Sanitärhaus mehr los – warten ist
angesagt. Kurze Zeit später gesellt sich auch Peter dazu. Es dauert
dann aber auch nicht lange und die nächsten Duschkabinen werden
frei. Ich frage mich, wie es hier wohl in der Hauptsaison zugeht…
Nach einem abermals
leckeren Frühstück packen wir die restlichen Sachen und kämpfen
dann mit der Reinigung des Vorzeltes. Uns steht nur ein doofer Besen
zur Verfügung, aus dem, als wir ihn ausklopfen, kleines Käfergetier
in alle Richtungen davon läuft. Hm…
Zum Glück haben Heike
und Peter noch die letzten Einkäufe für ihren „Strebergarten“
im Kofferraum. So können wir uns noch einen funktionalen Besen
ausleihen und machen damit so gut es geht den Vorzeltboden sauber.
Auch im Wohnwagen gehen wir mit dem Handfeger noch einmal durch,
bauen die Rundsitzecke wieder in ihr altes Format – fertig.
Die Wohnwagenabnahme
war für 10:30 Uhr vereinbart. Es erscheint jedoch niemand. Von
unseren Nachbarn erfahre ich dann, dass wir noch lange warten können.
Es kommt auch niemand. Wir müssen lediglich den Schlüssel zur
Rezeption bringen und dort die Endabrechnung machen. So hat jeder
Platz mal wieder seine eigenen Gesetze…
Wir bringen in dem Zuge
dann auch gleich die Leihfahrräder wieder nach vorne.
Lea und Vanessa wollen
sich noch unbedingt Kettcars ausleihen, um damit über den Platz zu
schreddern. Wir lassen sie gewähren und vertreten uns für die
Stunde gemeinsam noch einmal die Füße. Zum Abschluss gibt es noch
einen Kaffee bei Heike und Peter im Wohnwagen. Dann ist die Zeit der
Abfahrt gekommen. Da Vanessa und Lea noch auf einem Geburtstag
eingeladen sind, beschließen wir dann auch gleich nach Hause zu
fahren. Da es für Heike und Peter nun auch die letzte Ausfahrt
dieses Jahr war, wollen sie den Wohnwagen dann auch ausräumen und
winterfest machen.
In hoffentlich nicht
allzu ferner Zukunft steht uns das ebenfalls bevor.
Meine Familie und auch
ich sind mittlerweile vollständig vom Campingvirus infiziert und wir
hoffen sehr, dass wir es bis zum Ende der nächsten Saison
hinbekommen, den Einstieg zu machen.
Nächstes Wochenende
sind in Hamburg wieder die Caravan-Tage auf der Rennbahn in Horn.
Dort werfen wir dann noch einmal einen Blick auf die Modellvielfalt.
Wobei, eigentlich wissen wir schon, was wir wollen. Aber, gucken
kostet ja nichts!
Hallo! Ein richtig guter Blog, macht mir sehr viel Spaß deine Texte zu lesen. Und gibt mir auch Kraft mich auf unsere kommende Wohnwagen-Reise zu vorbereiten. Schreibst du noch eventuell neue Beiträge? Würde mich freuen! Viele Grüße! Sebastian
AntwortenLöschenHallo Sebastian!
AntwortenLöschenVielen Dank für das Lob, hat mich sehr gefreut.
Fortsetzung?
Auf jeden Fall!
Warum?
Wir haben just unseren ersten Wohnwagen gekauft!!
Es gibt also noch viel zu erzählen...
Beste Grüße
Jörg