Juli 2018 - Campingplatz Kamerun / Waren an der Müritz
Kai-Uwe muss reisen…..
…..an die Mecklenburger Seenplatte.
Sommerferien.
Es wird Zeit, dass wir unsere Kreise mit Kai-Uwe langsam
erweitern. Es gibt noch viele Orte und Landschaften, die wir im eigenen Land
besuchen möchten.
Diesen Sommer haben wir uns für die Mecklenburger Seenplatte
entschieden. Unsere Wahl fiel auf den Campingplatz Kamerun in unmittelbarer
Nähe von Waren an der Müritz.
Auswahlkriterien für diesen Platz waren u.a. Direkt am See
gelegen, Hundefreundlich (Fila sei Dank), Möglichkeiten wie Reiten und
Kletterpark in der näheren Umgebung, Boots- und Fahrradverleih am Platz.
Da wir dieses Mal unter der Woche (am Dienstag) anreisen,
bleibt uns der typische Ferien-Wochenend-Verkehr erspart und wir kommen gut
durch. Kurz vor Waren möchte unser Navi, dass wir abbiegen. Einen Blick in
diese sogenannte Straße verrät uns, dass wir diese nicht mit dem Wohnwagen
befahren möchten. Sie sieht aus wie eine etwas bessere Schotterpiste. Zum Glück
ist meine Frau eine aufmerksame Beifahrerin und sie weist mich fix auf diesen
Umstand hin. Da auch ansonsten auf der Straße gerade nichts weiter los ist,
kann ich in Ruhe zurücksetzen und wir fahren erstmal weiter. Das Navi wird
schon eine Alternativroute ausspucken. Und so war es dann auch. Sofort ploppt
der Gedanke auf, ob die Anschaffung eines Camper-Navis nicht doch eine
sinnvolle Investition wäre. Ist halt nur die Frage, ob dieses in dem Fall eine
andere Routenführung vorgeschlagen hätte. Trotzdem will ich den Gedanken mal im
Hinterkopf behalten.
Bald kommt dann auch die Abfahrt zum Campingplatz, den man
von der Straße aus schon gut sehen kann. Ein- zwei Kurven und eine
Zufahrtsstraße schlängeln sich Richtung Platz.
Vorgelagert ist ein großer Parkplatz, der auch für
Neuankömmlinge entsprechende Parkstreifen bereit hält – ähnlich denen, auf den
Autobahnrastplätzen für LKWs: Vorwärts rein, vorwärts raus. Prima.
Nur, da irgend ein Senior seinen Müll mit dem Auto zur
ebenfalls dort befindlichen Müllsammelstelle bringen musste und die Zufahrt
dorthin blockiert, können wir diese nicht nutzen… Der Greis möchte nun seine
Fahrt entgegen der angedachten Fahrtrichtung fortsetzen. Er deutet hektisch auf
die andere Parkplatzzufahrt, die für PKW ohne Gespanne gedacht ist – oder mit
anderen Worten: Wir sollen uns verkrümeln. Glücklicherweise ist der Parkplatz
ziemlich leer, so dass wir auch dort entspannt halten können und so hole ich
einmal tief Luft und schicke ihm einen bekannten Yoga-Gruß mit auf dem Weg
(aufgehender Mittelfinger in der Morgensonne).
Wir stellen das Gespann ab und steigen aus. Fila ist froh,
dass die Fahrt endlich vorbei ist und sie sich schnüffelnd auf Entdeckungstour
begeben kann.
An der Rezeption melde ich uns an. Ich erhalte einen
Platzplan, ein paar Broschüren und zwei Karten, die mit je 5.- Euro aufgeladen
sind. Eine von beiden dient auch als Schrankenkarte. Ansonsten sind diese für
die Warmwasserbereitstellung und als Zutrittskarte zum Sanitärhaus zu benutzen.
Beim Duschen und auch bei den Abwaschbecken sind Kartenleser installiert. Auf
denen wird die Karte platziert. Wenn dann mittels Sensorknopf der Wasserlauf
gestartet wird, wird bei laufenden Wasser je 3 Sekunden 1 Cent vom Guthaben
abgezogen. Bei meinem ersten Duschvorgang habe ich übrigens 27 Cent verbraten –
nur mal als Anhaltspunkt. In den zwei Wochen haben wir die Karten zwei Mal neu
aufgeladen. Jedoch nur, weil wir auch die Waschmaschinen genutzt haben, die
auch ziemlich zu Buche schlugen.
Weiterhin gibt es bei den Unterlagen noch Gästekarten. Wenn
man diese ausfüllt, kann man die Busverbindung nach Waren kostenlos benutzen.
Die Bushaltestelle befindet sich direkt beim Anfang der Zufahrtsstraße. Es gibt
auch einen Brötchenservice. Per Liste ordert man sich seine Brötchen für den
nächsten Tag und kann diese dann morgens bei der Rezeption heraus holen. Über
Qualität und Preis hierzu kann ich jedoch keine Auskunft geben, da wir ihn
nicht in Anspruch genommen haben.
Wir fahren dann durch die Schrankeneinfahrt zu unserem
Stellplatz. Die Wege des Campingplatzes sind nicht geteert, was wir jedoch
nicht als negativ empfinden. Zumindest bei unserer Zuwegung waren keine
großartigen Schlaglöcher o.ä. zu umschiffen. Hinter dem Teich rechts abgebogen
fahren wir auf den dritten Wiesenabschnitt auf der linken Seite. Die Wiese
sieht aufgrund der Trockenheit eher wie die Kameruner Steppe aus und ist mehr
ein Wiesen-/Sandgemisch. Zur linken und rechten Seite gibt es je drei
Parzellen.
Lediglich ein paar hagere, kleine Bäumchen und etwas
Buschbewuchs kennzeichnen die Grenzen unseres Platzes – Steppe halt.
Mittels Mover manövrieren wir Kai-Uwe an seinen
Bestimmungsort und fangen mit dem Aufbau an. Ein Stromverteiler für uns und
unseren linken und die beiden hinterwärtigen Nachbarn gepaart mit zwei
Wasserhähnen ist zentral in unmittelbarer Nähe.
Mittlerweile sind wir den Aufbau betreffend schon gut
eingespielt. Nachdem wir unser Kampa aufgeblasen haben, mache ich mich daran
das Vorzelt abzuspannen und meine Frau kümmert sich um das Interieur. Wir sind
froh, dass wir dieses Mal unseren Vorzeltteppich dabei haben. Ansonsten hätten
wir unweigerlich ordentlich Staub und Sand in den Wohnwagen hineingetragen.
Als wir auch den Aufbau beendet haben, fahren wir noch fix
zu REWE und kaufen ein paar Vorräte ein. Unsere Tochter bleibt mit Hund am
Platz. Sie muss sich wohl vom chillen ausruhen…. Teenager!
Der nahegelegene REWE ist mit dem Auto fix erreicht und auch
mit dem Fahrrad oder zu Fuß gut erreichbar. Wenn man zu Fuß unterwegs ist und
durch die bewaldeten Gebiete geht, läuft man Gefahr von den Mücken aufgefressen
zu werden, welche zahlreich vorhanden sind („Autan“ o.ä. ist hier wirklich
empfehlenswert).
Nachdem unsere beiden ersten Tage teilweise Regen mit sich führten, kämpfte sich die Sonne an den darauffolgenden Tagen wieder ihren Weg ans Podest. Das Doofe war, dass die Mücken gefühlt noch aktiver waren, das Gute war, dass die Waldbrandgefahr aufgehoben wurde und wir somit auch den Kohlegrill anwerfen konnten.
Nachdem unsere beiden ersten Tage teilweise Regen mit sich führten, kämpfte sich die Sonne an den darauffolgenden Tagen wieder ihren Weg ans Podest. Das Doofe war, dass die Mücken gefühlt noch aktiver waren, das Gute war, dass die Waldbrandgefahr aufgehoben wurde und wir somit auch den Kohlegrill anwerfen konnten.
ALDI, LIDL und Edeka sind mit dem Auto in Waren übrigens
auch gut zu erreichen.
Zurück am Platz ließen wir den Tag ausklinken und drehten
mit Fila noch eine gemütliche Abendrunde.
Zum Platz an sich: Vorne an der Rezeption ist ein kleiner
Laden integriert, der die aller notwendigsten Bedarfsartikel sowie eine kleine
Getränkeauswahl bereit hält. Nebenan angegliedert ist das Restaurant, die
Kamerun-Lodge. Wir selbst sind nicht dort eingekehrt, können somit keinerlei
Aussagen zum Essen machen. Die Speisekarte las sich jedoch gut, die Preise
waren – wie es gerne mal auf den Campingplätzen vorkommt – unseres Erachtens
relativ hoch. Ob die Qualität der Speisen dies rechtfertigt, können wir, wie
gesagt, nicht beurteilen. Das dortige Personal scheint auf jeden Fall gut drauf
zu sein. Wir bekamen mit, dass der Kellner einen weiblichen Gast als
Holländerin erkannte und sich seine Vermutung mit den Worten: „Ah, du bist
bestimmt ein lecker Mädchen“ (mit entsprechend gespielten Akzent) bestätigen
ließ. Er sorgte an dem Tisch für große Heiterkeit.
Auf dem vorgelagerten Parkplatz ist, wie schon geschrieben,
die „Mülle“ zu finden. Container für Rest-, Papier- und Verpackungsmüll sowie für
Altglas sind vorhanden und jederzeit zugänglich.
Bei der Einfahrt auf den Platz findet man zur linken Hand
den Wohnmobilhafen. Dieser war die ganze Zeit gut besucht. Auf dem restlichen
Gelände fand man eine Mischung aus Caravans und Wohnmobilen vor. Im Verhältnis
würde ich fast 50:50 schätzen. Der vordere Teil ist weitestgehend unbepflanzt.
Im hinteren Teil Richtung Badestelle und Bootsvermietung befinden sich
Stellplätze am oder im bewaldeten Teil. Dann gibt es noch den Abschnitt für die
Dauercamper.
Es gibt einen Imbiss und in der Nähe eine Bühne, bei der
auch beizeiten Live-Musik gespielt wird. Wir haben nur eine Künstlerin erlebt,
die zum Halbplayback diverse Titel verwurstet hat. Unser Geschmack war es
nicht, aber auch sie hatte ihre Anhängerschaft gefunden, welche sie johlend
unterstützte. Jedem das seine.
In Imbissnähe ist auch ein etwas größerer Spielplatz zu
finden.
Die Badestelle ist unmittelbar neben dem Bootsverleih. Bei
guten Wetter und vollem Platz ist hier ziemlich was los und es kann schon mal
eng werden. Schade war, dass der See relativ viel mit Wasserpflanzen und Algen
durchsetzt war, was den Spaß am Schwimmen bei mir trübte. Viele waren mit
eigenen Booten oder Stand-Up-Paddle-Boards unterwegs, welche man u.a. auch bei
der nahen Surfschule leihen konnte.
Der Bootsverleih hält auch Boote bereit, die ohne
Sportbootführerschein gefahren werden dürfen (max. 15 PS, glaube ich). Die
machen zwar nicht die große Welle, aber man kommt gut voran. An einem Tage habe
ich mir mit meiner Tochter ein Boot ausgeliehen für 4 Stunden (Ausleihe
halbtags = 4 h oder ganztags = 8 h möglich). Wir sind damit von der Binnen- auf
die große Müritz gefahren, später noch über den Kanal zum Kölpingsee. Die Zeit
hat völlig ausgereicht und es hat echt Spaß gemacht.
Es werden auch Motorboote verliehen, die aber nur mit
entsprechenden Führerschein gefahren werden dürfen. Außerdem noch motorisierte
Flöße – für ne Gruppe eine lustige Sache. Wir haben einige davon auf dem See
gesehen. Und es gibt auch Flöße für Wohnwagen und Wohnmobile. So wird der
Caravan oder das Wohnmobil mal fix zum Hausboot umfunktioniert. Auch so ein
Exemplar haben wir unterwegs gesehen.
Im hinteren (waldlosen) Teil befindet sich ein
Volleyballfeld. Dort angrenzend ist der eingezäunte Hundefreilauf, den unsere
Hündin sehr zu schätzen wusste. Hier konnte sie mal richtig Gas geben und durch
die Gegend fetzen. Noch dahinter, bzw. am hintersten Teil des Campingplatzes
schließt sich wohl normalerweise das Feld an, auf dem ansonsten ein Reiterhof
Ponyreiten anbietet. Wie wir, sehr zum Leidwesen unserer Tochter, in Erfahrung
brachten, hat der Reiterhof jedoch zur Zeit Babypause – also nichts mit Reiten.
Der Campingplatz war insgesamt gut besucht aber nicht
ausgebucht, was uns ein wenig wunderte. Unsere Nachbarn, eine Frau mit ihren
drei Kindern, die mit dem Wohnmobil unterwegs waren, wollten noch ein, zwei
Nächte verlängern. Dies wurde jedoch an der Rezeption verneint. Die
Nachbarstochter und unsere hatten sich gut angefreundet und es war
jammerschade, dass sie schon fahren mussten. Zwar reiste tatsächlich am selben
Nachmittag dann jemand mit seinem Caravan auf diesen Stellplatz an, aber auf
dem Gelände waren noch so einige Plätze frei, so dass es kein Problem hätte
sein sollen, das Wohnmobil woanders unterzubringen. Das Vorgehen konnten wir
nicht so recht begreifen…
Gerade an den Wochenenden fand ein reger Wechsel zwischen
abfahrenden und ankommenden Gespannen und Wohnmobilen statt. Obwohl wir unseren
Kai-Uwe ja nun mittlerweile ein Jahr haben (und nicht mehr missen wollen),
gucke ich mir immer noch gerne die verschiedenen Caravan-Modelle an sowie die
verschiedenen Vorzelte und/oder Sonnensegel, die so verbaut werden.
Die Tage haben uns auch gezeigt, dass die zusätzliche
Anschaffung eines Sonnensegels, womit das Vorzelt noch erweitert wird, eine
gute Idee ist.
Wir haben zwar bei dem schönen Wetter unsere beiden Fronten
auch mal zur Seite gerollt und unser Vorzelt mehr als Pavillon genutzt, aber um
noch ein weiteres, schattiges Plätzchen zu schaffen, ist ein Sonnensegel schon
eine gute Idee. Kommt auch auf die Merkliste im Hinterkopf.
Die Tage plätscherten so dahin. Waren ist ein schönes
Örtchen mit einem netten Hafen. Meine Mädels besuchten ein paar Mal den
nahegelegenen Kletterpark und leihten sich auch mal ein Stand-Up-Puddel aus.
Insgesamt wollte sich bei uns aber nicht das richtige Wohlgefühl einstellen…
Warum?
Ich würde es an vielen Kleinigkeiten festmachen.
Zum Beispiel: Wenn man am See entlang spazieren wollte und
den Platz zur einen oder anderen Richtung verließ, war man gleich in den
kleinen Waldstücken und vom See war nicht mehr viel zu sehen. Gerade wenn ich
an den Bodensee denke (o.k., der Vergleich hinkt vielleicht ein wenig) oder
auch an den Plöner See….dort war es anders. Die Mücken waren zudem gerade in
den Waldstücken echt fies. Die haben mich bestimmt an der Stimme erkannt….
Das Schwimmvergnügen war für mich, wie schon geschrieben,
durch die doch massiv vorkommenden Wasserpflanzen getrübt.
Letztendlich sind dies (und ein paar weitere) Punkte, die
natürlich nur mein, bzw. unser subjektives Empfinden betreffen und für die der Platz an sich nichts kann.
Natürlich gab es auch die kleinen Highlights. Unsere Hündin
Fila hat sich sehr wohl gefühlt und genoss den Freilauf im Auslaufplatz. Auch
sind wir mit ihr an der Hundebadestelle gewesen. Das Element Wasser gehört noch
nicht zu ihren Favoriten, aber mal gucken, was die Zukunft bringt. Ihren ersten
kleinen Restaurantbesuch hat sie im Urlaub auch ganz brav mit absolviert. Sie
genoss es auch, sich an der Schleppleine am Platz bewegen zu können – und sei
es nur, dass sie den schattigen Platz unter dem Wohnwagen aufsuchte. Auch einen
Hundefahrradanhänger konnte sie mal ausprobieren. Den fand
sie….gewöhnungsbedürftig…
In dem Zusammenhang fällt mir noch ein, dass auf dem Platz
insgesamt relativ wenig Abfallbehälter (auch für die Hinterlassenschaften der
Hunde, die man natürlich eintütet) vorhanden waren. Wäre vielleicht mal ein
Verbesserungsvorschlag.
Bilder aus Waren:
Bilder aus Waren:
Wir haben auch ein paar nette Leute kennengelernt, die ich
einfach mal angequatscht habe (sehr zum Leidwesen meiner Frau – da war ich
wieder „peinlich“), wenn mich etwas interessiert hat. Sei es der Anbau für das
Kampa oder auch ein vermeintlich schönes Zugfahrzeug (den Skoda Kodiaq fand ich
gut). Nicht zu vergessen auch die nette Nachbarfamilie, mit deren Tochter sich
unsere Tochter gut verstand – und auch die Hunde konnten sich gut riechen.
Leider hatten wir nur eine kurze Überschneidung gehabt.
Werden wir noch einmal wiederkommen?
Zur Mecklenburger Seenplatte? Ja, kann ich mir gut
vorstellen.
Zum Campingplatz Kamerun? Nein, der Platz konnte uns nicht
als Fans gewinnen.
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