Pfingsten 2018 - Gut Karlsminde / Ostseecamping Familie Heide - Ein Desaster mit erfreulichem Ende



Kai-Uwe muss reisen, dieses Mal Richtung Eckernförde.

Über Pfingsten soll nun unsere erste Ausfahrt dieses Jahr uns nach Eckernförde führen.

Aber es ist im Vorwege schon wieder so einiges passiert.

 Wir haben zum einen Familienzuwachs erhalten. Im November hat „Fila“ bei uns Einzug gehalten, eine kleine, rumänische Mischlingshündin, die über den Tierschutz vermittelt wurde und unser Herz im Sturm erobert hat.

Kai-Uwe kam auch nicht zu kurz. Er hat ein neues Teilvorzelt erhalten. Auf der Hamburger Messe haben wir uns für das Kampa Rally Air Pro 330 entschieden.

Der Campingplatz Karlsminde sollte es nun sein, welcher im Internet von Hundebesitzern durchaus gelobt wurde (ja, auch für uns ein neues Auswahlkriterium).

Nachdem Kai-Uwe an den Tagen vor der Abreise schon bestückt wurde, fahren meine Frau und ich schließlich zu seiner Unterkunft, um ihn endgültig aus dem Winterschlaf zu holen.

Gerade als wir ihn angekoppelt haben und wir noch fix den Lichttest machen, kommt unser lieber Garagen-Vermieter auf uns zu, um uns ein paar schöne Tage zu wünschen. Sein Tipp: „Das Bugrad würde ich aber noch hochdrehen“ löst bei mir neben plötzlich einsetzenden Bildern im Kopf gleichzeitig große Dankbarkeit aus…..   Soll ja nicht ganz unwichtig sein….

Das geht ja gut los.

Mit Kai-Uwe am Haken sammeln wir dann noch Töchterchen und Hund ein und los geht es.

Die ersten Kilometer ist es echt wieder ein merkwürdiges Gefühl mit dem Gespann zu fahren. Ich hoffe, wir werden am Campingplatz nicht ins große Rangieren kommen müssen –aber wird schon gut gehen.

Die Fahrt verlief glücklicherweise total problemlos. Auf der Straße zum Parkplatz des Campingplatzes sehen wir schon links abgehend die verschiedenen Einfahrten auf das große Gelände. Mehrere Zufahrten trennen sozusagen die Stellplätze, die sich je links und rechts des Weges dann befinden. Das Gelände ist ein Wiesen-/Sandgemisch. Eine weitere Unterteilung, z. B. mittels Hecken oder Bäumen gibt es nicht.






Wir fahren zu unserem Stellplatz, welcher sich direkt vor einem kleinen Bachlauf befindet. Mit dem Mover stellen wir Kai-Uwe in Position. Der Mover hat gut zu tun, da das Bugrad aufgrund des sandigen Untergrunds teils ziemlich einsinkt. Aber der Truma meistert seine Aufgabe gut.

Auf dem Platz ist ordentlich was los und es sind nur noch wenige Plätze unbesetzt. Uns fallen die vielen Fahrzeuge mit SL-Kennzeichen auf, die wohl mehr oder weniger alle zusammen gehören.

Den Gesichtsausdrücken meiner Mädels nach zu urteilen, entspricht der Platz nicht gerade deren Erwartungen….

Dieser verdüstert sich noch schlagartig, als ich auf der Suche nach dem Stromanschluss bin. Bei der Gelegenheit frage ich nämlich einen „Nachbarn“ von gegenüber, der mich mit den Worten begrüßt: „Ich hoffe, ihr seid leidensfähig.“

Ich frage ihn, was er denn damit meine und bekomme die Antwort, dass an dem Wochenende hier wohl riiiichtig die Post abgehen soll.

Na super.

Nachdem ich mein Stromkabel über den Zufahrtsweg gelegt habe, um Strom zu bekommen (der Kasten, der auf unserer Seite steht, ist nicht nur weit entfernt sondern auch voll belegt… Hier gilt wohl, wer zuerst kommt, zapft zuerst…), gehe ich noch einmal zur Rezeption. Sein Kabel quer über den halben Platz zu legen, kann ja wohl nicht der Grundgedanke hier sein. Vielleicht habe ich auch etwas übersehen.

Gar nicht mehr zu sehen hingegen ist der Mann von der Rezeption, der wohl beschlossen hat, eine ½ Stunde früher Feierabend zu machen, als es im Aushang angekündigt war. Freundlicherweise hat er für die noch Anreisenden ein paar Zettel mit Wegbeschreibungen zu deren Standplätzen ausgehängt…  Darauf muss man erstmal kommen….

Zurück am Wohnwagen kann ich meiner Familie nur die vorzeitige Abwesenheit des Platzpersonals mitteilen. Als ich vorschlage, mit dem restlichen Aufbau anzufangen, werde ich nur mit einem „Ich baue hier gar nichts auf !!!!! Morgen hauen wir hier ab !!!“ angezischt.

Als ich mich umgucke, kann ich die Reaktion zum Teil nachvollziehen. Die restlichen SL-Kennzeichen-führenden Wohnwagen sind mittlerweile angekommen und formieren sich zur Wagenburg. Eine unruhige Nacht steht uns wohl bevor.

So räumen wir nur schnell ein paar Stühle heraus und essen eine Kleinigkeit. Danach gehen wir mit Fila noch auf die abendliche Runde.

Auch so ein Punkt. Während im Internet und in der Platzordnung steht, dass die Hunde auf dem Platz an der Leine zu führen sind, laufen hier diverse Hunde frei herum. Ich habe an sich keine Probleme damit – solange die Hunde gut hören, wenn der Besitzer sie ruft.

Hier treffen wir leider auf die Sorte Hundebesitzer „Der tut nichts. Der will nur spielen.“.

Oder wenn der Hund zurück gerufen wird, zeigt dieser Herrchen nur den imaginären Finger und trottet weiter seines Weges… Spuck! Anstrengend!






Die Nacht…… tja, was soll ich schreiben?

Man war erinnert an eine Mischung aus El Arenal und Wacken, bis 4 Uhr morgens.

Am nächsten Morgen, viel Schlaf war ja nicht zu holen, hängt meine Frau bereits über dem Handy und sucht nach einem Alternativ-Campingplatz, der nicht ausgebucht ist. Kein leichtes Unterfangen. Doch tatsächlich findet sie auf einem Platz in der Nähe noch eine einsame Parzelle. Ein Anruf auf dem Platz bestätigt es. Aufgrund einer kurzfristigen Absage ist tatsächlich noch ein einiger Platz frei. Mit den Worten: „Geben Sie den Platz auf keinen Fall weg, in ca. einer Stunde sind wir da!!!“ beendet sie das Telefonat.

Ich gehe mit Fila auf ihre Morgenrunde. Ein paar freilaufende Hunde kreuzen unseren Weg, kein Besitzer weit und breit zu sehen. Zum Glück tollen diese weiter über den Platz, so dass es mit Fila zu keinerlei Stress kommt. Martina geht derweil zur Rezeption, um uns abzumelden. Sie berichtet später, dass der Platzwart erstaunt darüber war, dass wir vorzeitig abreisen. Als sie ihm jedoch ziemlich trocken die Umstände schilderte, die uns dazu bewogen haben, brauchen wir die Übernachtung nicht zu zahlen. Zumindest das ist fair – auch wenn seine Verabschiedung ein wenig schnippisch ausgefallen ist.

Wir packen fix zusammen, Duschen können wir später, wir wollen nur noch weg.




Es dauert dann auch gar nicht lange und wir erreichen den neuen Platz „Ostseecamping Familie Heide“. Wir melden uns an und fahren mit Kai-Uwe zu seinem Stellplatz. Allerdings mit kleinen Verzögerungen, denn als ich spontan die falsche Ausfahrt vom Parkplatz angesteuert habe, kamen wir mit Kai-Uwe nicht um die Kurve. Zum Glück haben wir es rechtzeitig bemerkt. So blockierte ich nur kurzfristig einen Fahrradweg, als wir dann abkoppelten, um Kai-Uwe wieder mittels Mover in die richtige Bahn zu lenken (Stau ist nur von hinten doof ). Aber, wie sagt Peter immer? Genau. Ruhe bewahren und einfach machen.

Der Platz befindet sich erfreulicherweise in der zweiten Reihe zur See hin, was uns natürlich gut gefällt. Der Zufahrtsweg hingegen ist einer der älteren, noch nicht geteert und um die Kurve geht es eng herum. Meine Holde steigt sicherheitshalber aus, um zu schauen, ob ich beim Abbiegen auch nicht die Hecke versehentlich kürze…  Den anderen Teil von Kai-Uwes Hinterteil hatte sie nicht so gut im Blick und so wurde uns später nur berichtet, dass die gegenüberliegende Hecke wohl etwas in Bewegung geriet – zum Glück ohne bleibenden Schaden für Kai-Uwe und den Bewuchs.


Dann ist es geschafft und Kai-Uwe steht auf seinem Platz. Wir bauen noch das Vorzelt samt Interieur auf und sind dann auch fertig – im wahrsten Sinne des Wortes.


Jetzt geht es erstmal unter die Dusche. Schon auf dem Weg ins Sanitärhaus erhalte ich einen ersten Eindruck vom Platz – und der gefällt mir richtig gut.

Manch einer würde ihn wohl Spießerplatz nennen – aber, dann bin ich gerne ein Spießer.

Alles ist sehr sauber und gepflegt und trotz seiner Größe wirkt er nicht überdimensioniert.

Meinen Mädels geht es ähnlich und wir fangen schnell an uns dort wohl zu fühlen.

Unser Kampa hat sich auch bewährt. Der Auf- und Abbau ging wirklich problemlos und schnell vonstatten. So gefällt uns Camping.

Hier finden wir tatsächlich alles vor, was uns gefällt. Einkaufsmöglichkeiten, inklusive Bäcker und Schlachter (!), schöne Spazierwege – auch runter an den Strand, einen Hundebadestrand (wie sich herausstellte, ist Fila jedoch kein Wasser-Freund, zumindest noch nicht) und ein schönes Ambiente zum Erholen.














Unsere Tochter ist nicht so wasserscheu wie unser Hund und hat anscheinend auch kein Kälteempfinden…. Sie schnappt sich ihren aufblasbaren Doughnut und stürzt sich in die Fluten.






Für uns steht auch schnell fest, dass wir noch einmal hierher kommen werden, um den Platz und auch die Umgebung mal näher kennenzulernen.

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