Caravan-Tage Hamburg 2014



Nach unserem letzten Campingausflug mit Heike und Peter verfestigte sich der Gedanke, ob ein eigener Wohnwagen nicht doch etwas Tolles wäre.


Ich rede jetzt nicht von meinen beiden Mädels – für die steht der Gedanke schon seit langen in Stein gemeißelt und unumstößlich fest.


Nein, ich rede von mir, dem letzten Widerstandskämpfer in der Familie. Ich muss jedoch zugeben, dass die ´kleinen Urlaube´ mit dem Mietwohnwagen immer eine tolle Zeit waren. Letztendlich auch deshalb, weil man als Familie noch mehr zusammen macht, als es zu Hause der Fall ist.


Zu meiner Person muss ich berichten, dass ich mir zu Anschaffungen, die einen gewissen Gegenwert übersteigen immer sehr ausführliche Gedanken mache. Ich beschäftige mich dann immer eine (auch gerne eine längere) Zeit damit und suche mir so viele Informationen wie möglich aus diversen Quellen zusammen. Das Internet ist natürlich hierbei schon mal ein prima Ansatz und fast unerschöpflich, was den Informationsquell angeht. So wälze ich, um auf den Wohnwagen zurück zu kommen, gerne diverse Seiten der Händler, informiere mich über die Produktpaletten und lese in diversen Foren die Erfahrungsberichte, der Camper-Gemeinde. Warum? Erstens kann man meiner Meinung nach nicht zu gut informiert sein und zweitens macht es mir auch einfach Spaß.


Es ist auch immer gut, wenn man jemanden kennt, der aus dem eigenen Erfahrungsschatz und aus erster Hand Infos beisteuern kann. Dies ist dank Heike und Peter, die seit Jahren mit dem Wohnwagen in den Urlaub fahren, definitiv der Fall. Sie sind auch nicht müde uns an ihrem Wissen teilhaben zu lassen und erzählen gerne aus dem Nähkästchen – vielen Dank dafür, ihr Beiden!!


Aber zurück zu meinen Mädels. Wie gesagt, die Beiden sind schon länger angefixt von der Idee und überzeugten mich:  „Biiiiiitte“ *Augenaufschlag*  davon, dass es eine gute Idee wäre, bei den Hamburger Caravan Tagen in Horn vorbeizuschauen. Gesagt getan.


Wir verabredeten uns dort mit Heike und Peter, die ebenfalls dort vorbei schauen wollten.


Das dort zur Schau gestellte Angebot ist schon irre. Durch unsere Mietwohnwagenerfahrungen (die einzigen, die wir Amateure haben), schauten wir uns zunächst bei den verschiedenen Herstellern die Aufteilungen der Wohnwagen an. Bislang haben wir Eltern immer in einem Doppelbett / französischen Bett genächtigt. Aufgrund meiner Größe (1,95m) und Breite (ziemlich breit) war dies für mich schon manchmal ein recht abenteuerliches Unterfangen. Und hierbei will ich noch gar nicht von dem natürlichen Gefälle innerhalb der Betten sprechen (s. Reiseberichte), die wir erlebt haben.


Je mehr Wohnwagen wir uns ansahen, desto mehr sprach uns die Einzelbettlösung an. So braucht auch meine Holde Gattin nicht mehr die Befürchtung zu haben, von ihrem Mann in der Nacht ´in die Enge getrieben´ zu werden. Andererseits können wir es uns auch nicht vorstellen getrennt zu schlafen. Die Lösung sahen wir dann kurze Zeit später: Ein Roll-Lattenrost, welches sich aus dem Nachttisch ausfahren lässt und mit einem schmalen Zusatzpolster wird die Lücke geschlossen. Perfekt.


Diese Wohnwagenausstatter sind doch ganz schöne Füchse. J


Die Bettenfrage war damit geklärt.


Ansonsten schwebt uns nach den ausführlichen Inspizieren der Möglichkeiten eine Rundsitzgruppe vor, die Küchenzeile gegenüber der Eingangstür (gerne mit Apothekerauszug – sagt meine Frau), der Kühlschrank als Hightower-Ausführung und ein Breitenmaß des Wohnwagens von 2,30m. Eine Überbreite kommt für mich nicht in Frage, da mir schon die Vorstellung mit einem ´normal-breiten´ Wohnwagen unterwegs zu sein und rangieren zu müssen, den Schweiß auf die Stirn treibt….


Die Rundsitzgruppe, wird nach dem Umbau das Nachtlager für unsere Tochter werden.


Auch hierüber haben wir viel nachgedacht („immer wieder umbauen müssen…?“), uns aber dann doch für diese Lösung entschieden.


So, die grundsätzliche Aufteilung war also klar. Jetzt galt es den Hersteller zu finden, der auch unseren visuellen Geschmack trifft. Wie sich heraus stellen sollte, steht bei uns der Fendt Bianco 515 SG sehr hoch im Kurs. Der hat uns wirklich sehr angesprochen.


Meine Tochter wollte am liebsten gleich eine Schleife drum binden und ihn mitnehmen.


Ich hatte zum Glück gerade in der bequemen Rundsitzgruppe Platz genommen, als meine Frau mir den Preis aus der Verkaufsinformation, die auslag, nannte.


Heidewitzka.


Wenn ich mir in groben Zügen vorstelle, was noch alles in das Inventar und Zubehör investiert werden muss, wird mir ganz anders. Dass man mit Camping im Gegensatz zum Pauschalurlaub kein Geld spart, habe ich schon öfters in Berichten und Foren gelesen. Jetzt wurde ich jedoch ansatzweise mit dieser Wahrheit konfrontiert. Aber, immer mit der Ruhe. Wir statteten uns erst einmal mit Broschüren-, Prospekt- und Katalogmaterial der verschiedenen Marken und Zubehörhändler aus. Zu Hause wird dann weiter recherchiert.


Wir treffen Heike und Peter samt ihrer Tochter Vanessa und einer Freundin. Zusammen gehen wir weiter auf Entdeckungstour. Hierbei bekommen wir schon die ersten Praxiserfahrungen und –Tipps. Zum Beispiel, dass eine angebrachte Markise sinnigerweise auch über die Eingangstür hinausragen sollte, da man ja sonst bei Regen gleich ins Feuchte kommt, wenn man aus dem Wohnwagen heraus tritt. Außerdem lassen sich einige Markisen mit entsprechenden Seiten- und Vorderwänden zu Vorzelten ausbauen.


Klingt logisch, haben wir bislang aber überhaupt nicht darauf geachtet.


Im weiteren Tagesverlauf fallen uns tatsächlich auch immer wieder Wohnwagen auf (in der Regel vom Gebrauchtwagenmarkt), bei denen die Markise ´Tür-mittig´ endet. Hm….


Auch zum Innenaufbau, zu Schließmechanismen der Schränke, zu den Stauräumen und, und, und….  haben wir viel berichtet bekommen und auch eifrig nachgefragt.


Später treffen wir noch Kathi und Michi, ein befreundetes Paar von Peter und Heike. Zusammen waren sie schon öfter mit den Wohnwagen unterwegs. Bei einer Kaffeepause werden mir von der breiten Camper-Front die Camping-Vorzüge in den buntesten Farben geschildert. Meine Frau springt mit Sätzen wie „Siehst du“ oder „Genau das meine ich.“ den vermeintlichen Überzeugern bei.


Peter meinte später unter vier Augen mit Blick auf meine Mädels: „Jetzt haben sie dich.“ und grinste in sich hinein. Ich sagte ihm: „Das hatten sie auch schon vorher, muss jedoch keiner wissen. Ich möchte ja auch meinen Spaß haben.“ und grinse breit zurück.


Jetzt gilt es erst einmal die heute gewonnenen Eindrücke zu verdauen und zu Hause mit der Recherche weiter zu machen.

Kommentare

Beliebte Posts